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Berlin: Tanz im Gasometer

Aus Schöneberger Gasag-Gelände soll eine „Kulturmeile“ werden

In den Gasometer an der Torgauer Straße beim SBahnhof Schöneberg soll Leben einziehen. Veranstaltungen aller Art sollen dort stattfinden, stellen sich die Architekten vom Schöneberger Büro Ergo vor, die sich mit den Betreibern der Columbiahalle am Flughafen Tempelhof zu der Ergo Columbia Projektentwicklungsgesellschaft zusammengetan haben. Auch ein Finanzier sei bereits vorhanden, dessen Namen man aber noch nicht nennen wollte, sagte gestern Caroline Erging vom Ergo-Architekturbüro. Das gesamte Projekt soll 15 Millionen Euro kosten, der Ausbau des Gasometers in der ersten Stufe ist mit 5 Millionen Euro veranschlagt. Einen Kaufvertragsentwurf der Gasag gibt es bereits.

Der stillgelegte Gasspeicher soll die Keimzelle einer geplanten „Kulturmeile“ auf dem Gelände werden. Knapp die Hälfte des 62 000 Quadratmeter großen Geländes wollen die künftigen Betreiber erwerben. Vorhandene Gebäude aus der Zeit, als hier Gas produziert wurde, sollen denkmalgerecht saniert und umgebaut werden – für Restaurants, Galerien oder Kunstwerkstätten.

Als Denkmal erhalten bleiben soll auch der Gasometer. Deshalb ist nur eine Bebauung innerhalb der abgesenkten Stahlwand zulässig. Hier sehen die Planer eine Halle für 5000 Besucher vor. Sie wird keine Fenster haben, weil in den Gasometer nach der Auflage der Denkmalschützer keine Öffnungen eingebaut werden dürfen. An den Vorgaben der Denkmalschützer waren unter anderem Pläne gescheitert, den Gasometer zu einem Hotel oder zu einem Parkhaus umzufunktionieren. Die Besucher der neuen „Kulturmeile“ sollen überwiegend mit der S-Bahn kommen. Ein Parkhaus ist trotzdem geplant.

Ein ähnliches Projekt hat man bereits in Oberhausen realisiert. Dort wurde allerdings die volle Höhe des Gasometers für die nach Angaben der Betreiber größte Veranstaltungshalle Europas ausgenutzt. Aus 117 Meter Höhe können Besucher auf die Stadt blicken. Das Stahlskelett des Berliner Gasometers erreicht dagegen „nur“ 78 Meter. kt

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