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Berlin: Tarife sollen nicht mehr jährlich steigen

Bahn- und Busfahren im Verbund sogar zum Teil billigerVON KLAUS KURPJUWEIT BERLIN.Die Preise für Bahnen und Busse sollen nicht mehr automatisch Jahr für Jahr steigen.

Bahn- und Busfahren im Verbund sogar zum Teil billigerVON KLAUS KURPJUWEIT BERLIN.Die Preise für Bahnen und Busse sollen nicht mehr automatisch Jahr für Jahr steigen.Der neue Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, Uwe Stindt, will mit dieser Berliner Methode, die von der BVG propagiert wurde, brechen, wie er dem Tagesspiegel sagte.Höhere Preise müssen die meisten Fahrgäste seit gestern wieder zahlen - zum vierten Mal in nur zwei Jahren.Probleme können die Kunden bekommen, die an Automaten eine der teuren Karten mit neuen Geldscheinen bezahlen wollen.Viele Geräte akzeptieren die neuen Scheine nämlich nicht, weil sie noch nicht umgestellt sind.Mit einem Preis von 99 Mark für das günstigste Ticket sei die Schmerzgrenze erreicht, machte Stindt deutlich.Zum Vergleich: 1989 kostete die Monatskarte einheitlich nur 65 Mark.Für die teuerste Marke werden seit gestern sogar 138 Mark fällig.Sie hat dabei die Konditionen, die einst die 65-Mark-Karte auch noch nach der Wende hatte, als sich das Verkehrsgebiet etwa verdoppelte: gültig fürs Gesamtnetz (Berlin und Umland) sowie mit der Berechtigung, einen Erwachsenen und bis zu drei Kinder oder ein Fahrrad gratis mitzunehmen.Das 99-Mark-Ticket berechtigt nur noch zum Fahren im Stadtgebiet bis zum ersten S-Bahnhof im Umland (Tarifzone AB); weitere Rechte - wie die Mitnahme eines Fahrrades - gibt es nicht."Ein Preis von über 100 Mark für eine Monatskarte ist eine psychologische Hürde, die von den Kunden nur schwer übersprungen wird", sagte Stindt.Er räumt auch ein, daß höhere Preise die Kunden veranlassen, weniger mit Bahnen und Bussen zu fahren.Die BVG sieht dies jedoch, wie berichtet, anders.Sie lehnt es deshalb auch ab zu versuchen, mit günstigeren Preisen wieder mehr Fahrgäste anzulocken.Ihrer Ansicht nach liegt die Fahrtenhäufigkeit pro Kopf der Bevölkerung in Berlin, verglichen mit anderen deutschen Städten, ohnehin an der oberen Grenze.Allerdings hat gerade die BVG in den vergangenen Jahren ungefähr ein Viertel ihrer Kunden verloren.Die Ursache sieht der Verkehrsbetrieb aber nicht in den gestiegenen Preisen, sondern vor allem in der Zunahme der Arbeitslosigkeit, wodurch es auch weniger Fahrten im Berufsverkehr gebe.Zudem seien die meisten Städter, die ins Umland ziehen, dann mit dem Auto unterwegs.Gerade auf die Pendler setzt aber der VBB, der dabei von der Bahn unterstützt wird.Ein erster Schritt dazu ist eine neue Monatskarte zum Preis von 240 Mark, die in den Zügen des Nah- und Regionalverkehrs sowie in den Interregios des Fernverkehrs auf Brandenburger Gleisen und in den Bahnen und Bussen in Berlin und im Umland gilt.Damit würden viele Pendler billiger fahren können als heute, sagte Stindt.Ohnehin verspicht er geringere Preise für die meisten Brandenburger im künftigen Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, der nach vielen Verswchiebungen nun zum 1.November kommen soll.Kaum vorstellbar sei es dabei, daß kurz nach dem Start des Verbundes auch in Berlin die Preise wieder erhöht werden, ergänzte der Verbundchef.Wer nach den zurückliegenden Erhöhungen jetzt an einem Automat eine Monatskarte kaufen will, kann beim Bezahlen mit Scheinen Pech haben.Von den über tausend Geräten auf den Bahznhöfen und in den Straßenbahnen akzeptieren nach Angaben der BVG lediglich 434 auch Banknoten.Nur 212 "schlucken" dabei auch Hunderter.Und neue Scheine, auch 50er, wie sie seit einiger Zeit von der Bundesbank herausgegeben werden, wollen viele Geräte gar nicht.Sie müssen erst noch umgestellt werden.Die Aktion soll Ende März abgeschlossen sein, sagte BVG-Sprecherin Carmen Kirstein, einen Monat nach der Tariferhöhung.

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