Mit Schwerpunkten in Bayern und im Raum Hannover haben die Warnstreiks im Tarifkampf für den öffentlichen Dienst am Donnerstagmorgen die nächste Runde eröffnet. Busse und Bahnen in Hannover blieben im Depot - das spürt nun auch die weltgrößte Computermesse Cebit. Nach Angaben von Verdi sind im Laufe des Tages etwa 20.000 Messebesucher betroffen.
„Sicherlich ist es nicht schön, dass man es während der CeBIT machen muss, das tut uns auch leid“, sagte Uwe Köhler, Verdi-Sprecher aus Niedersachsen, der Nachrichtenagentur dpa. „Aber wir mussten die Zeit ja nutzen, zwischen der ersten und zweiten Verhandlungsrunde.“
In Bayern ist der Nahverkehr dagegen nicht betroffen. Im Freistaat sollen dafür andere Bereiche bestreikt werden. „Besonders merken werden es die Bürger dort, wo es um die öffentliche Dienstleistung geht, und hier ganz speziell bei den Kinderbetreuungseinrichtungen“, sagte Verdi-Sprecher Hans Sterr aus Bayern. Man habe versucht, bei den Warnstreiks alle Sparten und Bereiche abzudecken. Regionale Schwerpunkte gebe es nicht, Großstädte wie Nürnberg und München würden allein wegen ihrer Größe aber einen großen Teil des Warnstreiks abbekommen.
Seit heute früh erreichen die Warnstreikaktionen im öffentlichen Dienst auch erstmals Berlin. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Bäderbetriebe aufgerufen, von sechs bis neun Uhr die Arbeit niederzulegen. Vor dem Schwimmbad in der Holzmarktstraße (Friedrichshain) gab es eine Kundgebung.
Der Warnstreik hat aber kaum Auswirkungen auf den Bäderbetrieb: Wie ein Sprecher mitteilte, beteiligten sich lediglich 30 Mitarbeiter an dem Warnstreik. Alle Schwimmbäder sind geöffnet, einzige Ausnahme: das Bad Baumschulenweg in Treptow (Neue Krugallee 209). Es öffnet erst ab elf Uhr.
In Brandenburg treten Mitarbeiter der Stadtverwaltung in Potsdam, Frankfurt (Oder) und der Uckermark in den Ausstand. In Frankfurt (Oder) hat die Gewerkschaft zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Verdi rechnet damit, dass die Verwaltung den ganzen Tag über kaum erreichbar sein wird. In Potsdam geht der Streik nur bis zum Mittag, am Nachmittag sollte die Stadtverwaltung wieder erreichbar sein. Nach Aussage von verdi beteiligen sich in Berlin und Brandenburg etwa 1.000 Mitarbeiter an dem Streik
Am Mittwoch streikten in Cottbus die öffentlichen Beschäftigten. Insgesamt waren bundesweit in sechs Bundesländern 70.000 Beschäftigte im Ausstand.
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