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BVG

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Tarifstreit: Streikgefahr bei der BVG nicht gebannt

Die Berliner müssen weiter mit Arbeitsniederlegungen im Nahverkehr rechnen. Es werde viel gerechnet, lässt die Gewerkschaft Verdi wissen. Die Mitarbeiter sind "unruhig", auch wenn die BVG bereit scheint, eine Menge Geld auszugeben.

Die Tarifverhandlungen bei der BVG ziehen sich weiter in die Länge. Derzeit ist nicht absehbar, ob sich die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber einigen werden. Die Gespräche können am Freitag fortgesetzt werden. Auch am Wochenende könnte weiter verhandelt werden, sagte Verdi-Sprecher Andreas Splanemann. Zur Zeit werde viel gerechnet“, sagte er. Die BVG ist, wie berichtet, bereit, 24 Millionen Euro, verteilt auf zwei Jahre, für Tariferhöhungen auszugeben. Verdi hatte zwölf Prozent mehr für alle Beschäftigten verlangt.

Auf das Ergebnis gespannt sind Mitarbeiter und Fahrgäste gleichermaßen. Die Beschäftigten wollen nach 15 Tagen Streik vor Ostern wissen, wie viel mehr Geld sie nun erhalten werden. Und die Kunden wollen die Gewissheit, dass es keinen weiteren Streik geben wird. Einigen sich die Kontrahenten in der jetzigen Verhandlungsrunde nicht, würden Bahnen und Busse erneut stillstehen.

Die Mitarbeiter seien „unruhig“, sagte Splanemann. Befürchtungen, einige Streikwillige würden auf eigene Faust Aktionen initiieren, hält er aber für ausgeschlossen. Beim Streik vor Ostern hatte es allerdings, wie berichtet, auch Sabotageakte bei der BVG gegeben. Unter anderem waren Ausgänge mit Ketten versperrt und Schlösser zerstört worden.

Die Verhandlungsgruppe, die die Weichen für den Tarifabschluss stellen muss, besteht aus einem knappen Dutzend Experten, die sich an einem geheim gehaltenen Ort treffen. Die Runden müssen immer wieder unterbrochen werden.

In der Nacht zu Dienstag hatten sich Verdi-Landeschefin Susanne Stumpenhusen, Verdi-Verhandlungsführer Frank Bäsler, BVG-Chef Andreas Sturmowski und Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) darauf geeinigt, für die BVG im Prinzip den Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes zu übernehmen, der am Montag in Potsdam vereinbart worden war. Eins zu eins könne dieser Abschluss sicher nicht übertragen werden, sagte Splanemann. Und die Suche nach einem Kompromiss sei schwierig. Klaus Kurpjuweit

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