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Faire Touren. Der Berliner Senat und der Landkreis Dahme-Spreewald haben sich auf eine Preisregelung für Fahrten von und zum neuen Flughafen in Schönefeld geeinigt.

© dpa

Taxi zum Flughafen: Zwei Preise für die gleiche Fahrt

Der Taxistreit am neuen Flughafen ist jetzt politisch beendet. Das Berliner Gewerbe ist mit der Regelung unzufrieden. Ob ein Boykott des Flughafens damit vom Tisch ist, bleibt ungewiss.

Schönefeld/Berlin - Der Taxistreit um den künftigen Flughafen Berlin Brandenburg in Schönefeld ist beendet – zumindest auf der politischen Ebene. Ob damit auch der vom Berliner Gewerbe angedrohte Boykott des Flughafens vom Tisch ist, bleibt zunächst ungewiss. Die Verbandsvertreter, die noch nicht offiziell informiert worden sind, lehnten in ersten Stellungnahmen das Verhandlungsergebnis als unzureichend ab. Ihr weiteres Vorgehen wollen sie am Mittwoch beraten.

Nicht durchgesetzt haben sich die Berliner bei den Tarifen. Das Gewerbe wollte einen Einheitspreis für Hin- und Rückfahrten haben. Die Senatsverkehrsverwaltung und der Landkreis Dahme-Spreewald (LDS), der für den Flughafen zuständig ist, haben aber vereinbart, dass für Fahrten zum Flughafen die Berliner Preise gelten, für Fahrten in die Stadt dagegen wird der – derzeit – höhere LDS-Tarif eingeschaltet. Dieser solle aber in einigen Punkten modifiziert und dem Berliner Tarif angeglichen werden, teilte die Verkehrsverwaltung am Montag mit. In Berlin befürchtet man jetzt, dass Fahrer auch bei Fahrten innerhalb der Stadt unbemerkt vom Fahrgast den teureren LDS-Tarif einschalten und die Kunden so schröpfen.

Teilweise erfüllt wurde die Forderung der Berliner, den LDS-Kollegen kein Laderecht in der Stadt zu gewähren. Nach der Vereinbarung dürfen maximal 400 Taxis aus dem LDS-Gebiet in Berlin Fahrgäste aufnehmen. Sie sollen besonders gekennzeichnet werden. Die LDS-Fahrer, die nach Berlin wollen, müssen die Ortskundeprüfung in Berlin ablegen, wie es das hiesige Gewerbe verlangt hat. Umgekehrt können rund 6800 Berliner Taxis zum Flughafen fahren, der nicht in ihrem Fahrbereich liegt. Die Vereinbarung gilt zunächst für ein Jahr.

Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler, der die Berliner Interessen vertreten hat, bezeichnete die Vereinbarung als einen fairen Kompromiss, mit dem das Berliner Gewerbe und die Fahrgäste gut leben könnten. Mehr sei nicht zu erreichen gewesen. Proteste müssten sich gegen den Landkreis Dahme-Spreewald richten.

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