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Berlin: Tee mit dem Kommandanten

Zum ersten Mal gab es im Internationalen Club in Charlottenburg einen Neujahrsempfang. Und der markierte gleichzeitig auch einen Neubeginn, nachdem es intern etliche Querelen um die künftige Ausrichtung des Clubs gegeben hatte.

Zum ersten Mal gab es im Internationalen Club in Charlottenburg einen Neujahrsempfang. Und der markierte gleichzeitig auch einen Neubeginn, nachdem es intern etliche Querelen um die künftige Ausrichtung des Clubs gegeben hatte. Jü rgen Sudhoff , der Präsident des Clubs, zeigte sich vor diesem Hintergrund besonders erfreut, Patrick Brooking begrüßen zu können. Der frühere britische Stadtkommandant gilt als Gründungsvater des Clubs, der in den Räumen des früheren British Officers Club an der Thüringer Allee untergebracht ist. Als die Alliierten 1994 aus der Stadt abzogen, war die Etablierung des „International Club Berlin“ (ICB) Teil der so genannten „New Traditions“. Man wollte eine Brücke schlagen zwischen Vergangenheit und Zukunft. Auch heute will der Club, wie Sudhoff sagte, „eine lebendige Erinnerung“ an die besondere Freundschaft zwischen Berlin und Großbritannien sein. Unter den Gästen waren neben vielen Botschaftern auch Finanzsenator Thilo Sarrazin und der Unternehmer Hartwig Piepenbrock , der heute die Villa Lemm, den einstigen Sitz des britischen Stadtkommandanten an der Havel, bewohnt, nachdem er ihn mit hohem Aufwand restauriert hatte. Sorgen um eine große Zahl von Austritten, die unter anderem von dem CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Wegner geäußert worden waren, teilen weder Sudhoff noch sein Stellvertreter Günter Jucho . Es handele sich um ganz normale Fluktuation. Allerdings habe man etliche Mitglieder verloren, nachdem alte Sonderrechte über verminderte Beitragszahlungen abgeschafft worden waren, sagte Sudhoff. Einige Beiträge habe man mit Klagen eintreiben müssen. Die davon Betroffenen haben den Club verlassen. Ohnehin strebt man eine Verjüngung an. Das Restaurant etwa hat inzwischen Anja Raneburger übernommen, deren Vater Franz mit dem Bamberger Reiter und der Remise Furore gemacht hat. Bei den Auseinandersetzungen habe es sich um einen „Sturm in der Teetasse“ gehandelt, sagte Patrick Brooking augenzwinkernd. „Aber der Sturm ist jetzt vorbei.“ Er kenne viele Clubs, darunter sei keiner, der nicht gelegentlich Probleme habe. Mit Schaudern in der Stimme erinnerte er sich an Pläne, auf dem traditionsreichen Gelände Hochhäuser für Bonner Beamte zu errichten. Für ihn ist dies ein wichtiger Ort, der Kommunikation und Tradition verbindet. Bi

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