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Der Teltowkanal in Brandenburg. Hier ist offenbar am Sonnabend ein Mann ertrunken.

© Ralf Hirschberger/dpa

Teltowkanal beim Griebnitzsee: 52-Jähriger offenbar ertrunken

Ein 52-Jähriger ist am Samstagabend vermutlich im Teltowkanal ertrunken. Er fiel vom Vorschiff eines Schubverbands ins Wasser. Die Suche nach dem Mann blieb erfolglos.

Ein 52-jähriger Schiffsführer eines Schubverbandes wird seit Samstagabend im Teltowkanal vermisst. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, stürzte der Mann vermutlich gegen 18 Uhr am Ausgang des Griebnitzsees vom Vorschiff in den Kanal. Eine sofort eingeleitete Suchaktion der Feuerwehr, des DRK und der Wasserschutzpolizei Berlin blieb erfolglos. Auch am Sonntag suchten zwölf Taucher und ein Hubschrauber die Unglücksstelle ab. Vermutlich sei die Leiche des Mannes Richtung Tiefer See und Glienicker Brücke abgetrieben worden, sagte ein Sprecher. Es sei nicht geplant, die Suche nach dem Mann in den kommenden Tagen fortzusetzen.

Ein Zeuge sprang ins Wasser, um den Mann zu retten

Laut Polizei bemerkte der 41-jährige Steuermann des Schubverbandes den polnischen Schiffsführer im Wasser treibend. Dabei habe dieser noch um Hilfe gerufen, hieß es. Ein 49 Jahre alter Zeuge, der in einem Boot den Unfallort passierte, sprang ins Wasser, um den Mann zu retten. Kurz bevor er diesen erreichte, verschwand der Ertrinkende unter Wasser und tauchte nicht mehr auf. Trotz mehrfacher Versuche gelang es nicht, ihn unter Wasser zu finden. Taucher hatten daraufhin in einem Radius von etwa 80 Metern um die Unglücksstelle nach dem Mann gesucht, berichtete die Polizei. Warum der 52-Jährige ins Wasser fiel, ist noch völlig unklar. Die seit Samstag andauernde Sperrung des Teltowkanals für den Schiffsverkehr wurde am Sonntagmittag wieder aufgehoben.

Viel Bootsverkehr am Wochenende

Am Samstag startete auch die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in die Sommersaison. Bis auf den Einsatz am Griebnitzseee Teltowkanal sei das erste Wochenende relativ ruhig verlaufen, sagte Sprecher Michael Meister am gestrigen Sonntag. Bei einer Wassertemperatur von rund 16 Grad hätten sich „nur vereinzelt“ Badegäste in die Havel getraut. Dennoch habe es viel Bootsverkehr gegeben. So war es in einem Yachthafen auf dem Templiner See am Samstagmittag zu einem Unfall gekommen. Laut Polizei kollidierte ein Charterboot mit einem an der Steganlage befestigten Sportboot und beschädigte es leicht. Verletzt wurde niemand.

Zum Einsatz kam ein Team der Wasserwacht, das ebenfalls am Samstag den Insassen eines gekenterten Kanus helfen musste. Das Boot war auf der Havel durch einen Wellenschlag zur Seite gekippt. Verletzt wurde aber niemand. Zudem war laut Sprecher Meister die Wasserwacht auch an der Suche nach dem vermissten Schiffsführer auf dem Griebnitzsee beteiligt.

Drei Menschen rettete die Wasserwacht vergangene Saison vor dem Ertrinken

Die Wasserwacht war zuvor am Samstag mit einem Bootskorso aus rund zwölf Schiffen in die neue Saison gestartet. An der Fahrt bis zum Lehnitzsee habe auch die Feuerwehr sowie Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) teilgenommen.

Im vergangenen Jahr war die Wasserwacht mehr als 200 Mal im Einsatz und damit deutlich häufiger als im Jahr zuvor. Drei Menschen seien vor dem Ertrinken gerettet worden, sagte Meister.

Stefan Engelbrecht

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