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Berlin: Tempelhof zu wenig repräsentativ

Innenministerium auch deshalb gegen Umzug

Das Bundesinnenministerium will prunken. Auch deshalb lehnen die Beamten einen Umzug ins Flughafengebäude nach Tempelhof ab. Bisher begründeten sie den Wunsch nach einem Neubau vor allem mit Sicherheitsbedenken.

Im Gutachten heißt es aber auch, die untersuchten Varianten in Tempelhof „weisen Mängel in der Identifikations- und Repräsentationswirkung auf, die die Unterbringung des Ministeriums des Innern im Flughafen Tempelhof als eines der wichtigsten Bundesministerien fraglich erscheinen lassen“. Eine „angemessene repräsentative Wirkung“ sei nicht gegeben.

Und weiter: Mit dem am Platz der Luftbrücke gelegenen Gebäude erhalte das Ministerium zwar eine „repräsentative Adresse mit Protokollvorfahrt“, doch hätte es dann den spiegelgleichen Eingangsbau wie die benachbarte Landespolizeidirektion, „was dem Rang eines Ministeriums nicht angemessen wäre“.

Die Gutachter bestätigen aber, dass die für Büros konzipierten Gebäudeteile „gut“ genutzt werden können. Unwirtschaftlich sei dabei nur, dass die durchschnittlich 17 Quadratmeter großen Räume lediglich für einen Arbeitsplatz gut geeignet seien. Hierin unterscheide sich das Gebäude jedoch nicht von vergleichbaren denkmalgeschützten Anlagen wie dem ehemaligen Luftfahrtministerium an der Wilhelmstraße.

Dort sitzt heute – nach mehreren Umbauten – das Bundesfinanzministerium. Nach Angaben eines Sprechers sind die Mitarbeiter sehr zufrieden; das zweckmäßige Gebäude erfülle die Ansprüche an ein Behördenzentrum voll.

In Tempelhof zeigt unter anderem die Polizei, dass die Bürotrakte vollwertig genutzt werden können. Würde die Behörde ausziehen, könnte auch dieser Teil vom Innenministerium genutzt werden, heißt es in dem Gutachten. Ein Auszug der Polizei als „größter und gut zahlender Mieter“ erscheine jedoch „weder zielführend noch politisch gewollt“. Allerdings müsste sich das Ministerium dann nicht mehr die repräsentativen Eingänge mit der Polizei teilen.

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