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Tempo 40: Ein Kompromiss, den keiner will

RAT UND TAT Der Streit ums urbane Tempolimit entzweit Bürger und Politik: Der wissenschaftliche Beirat des Bundesverkehrsministers fordert 30 km/h als Regel und 50 km/h als Ausnahme. Die Grüne Renate Künast erntete als Spitzenkandidatin mit derselben Forderung einen Proteststurm.

RAT UND TAT

Der Streit ums urbane Tempolimit entzweit Bürger und Politik: Der wissenschaftliche Beirat des Bundesverkehrsministers fordert 30 km/h als Regel und 50 km/h als Ausnahme. Die Grüne Renate Künast erntete als Spitzenkandidatin mit derselben Forderung einen Proteststurm. Dabei stimmte selbst eine klare Mehrheit im EU-Parlament 2011 für diese Variante. Doch an die Umsetzung wagt sich niemand heran.

MITTELWEG

Während sonst Kompromisse üblich sind, redet niemand über Tempo 40: Im EU-Parlament habe diese Option keine Rolle gespielt, sagt der Verkehrspolitiker Michael Cramer (Grüne). Die Berliner Verkehrsverwaltung verweist auf die Straßenverkehrsordnung, die Tempo 50 als Standard vorsieht und 30 nur aus besonderen Gründen. Laut Untersuchungen sinke die Zahl getöteter und schwer verletzter Unfallopfer nach Einführung von Tempo 30 „um 60 bis 70 Prozent“. Bei Tempo 40 wäre der Effekt geringer, heißt es beim Senat.

LEBENSGEFAHR

Der Bremsweg wächst im Quadrat zur Geschwindigkeit (doppeltes Tempo = vierfacher Bremsweg). Und wegen der Schrecksekunde fängt ein Autofahrer bei 50 km/h erst da mit dem Bremsen an, wo er bei 30 km/h schon steht.

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