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Terrorismus: Gefahren für die Hauptstadt

Berlins Sicherheitsbehörden sehen nach dem Tod von Osama bin Laden keine veränderte Sicherheitslage für Berlin. Die Gefahr sei nicht konkret, sondern nur abstrakt.

Auch die Berliner Sicherheitsbehörden haben am Montagvormittag über die Lage nach dem Tod von Osama bin Laden beraten. Polizeipräsident, Innensenator, Verfassungsschutz und Landeskriminalamt stellten einmütig fest, dass sich an der Bedrohungslage nichts geändert habe. Dabei wurden die Gefährdung möglicher Ziele wie Bundesbehörden und Botschaften der USA, Israels und Pakistans noch einmal überprüft. Die terroristische Ideologie von Al Qaida werde sich durch den Tod ihrer Symbolfigur nicht ändern, sagte der Berliner Innensenator Erhard Körting. Die Gefährdung sei nicht „konkret“, sondern nur „abstrakt“. Die Maschinenpistolen kommen also nicht zurück. Nach der Terrordrohung im vergangenen November hatten sich die Berliner an schwerbewaffnete Polizisten in Bahnhöfen und auf Flughäfen gewöhnen müssen. Mit der sichtbaren Bewaffnung und Schutzwesten hatten die Bundesbehörden auf die Lage reagiert. In Berliner Sicherheitskreisen waren die MPs als kosmetische Aktion belächelt worden, die der Beruhigung der Bevölkerung dienen sollte. Vor wenigen Wochen wurden die Maßnahmen wieder zurückgefahren, die MPs verschwanden im Depot. Die gefährdeten Botschaften in Berlin – also vor allem die amerikanische, die israelische und die britische – sind schon vor Jahren in Festungen verwandelt worden. Sichtbar ist das kaum. Vor der

britischen Botschaft fällt auf, dass die Wilhelmstraße für den Verkehr

gesperrt wurde. Die Poller dort und vor der Synagoge in der Oranienburger Straße sind so stabil, dass sie auch schwere Lastwagen stoppen können. Sollte sich die Bedrohungslage konkret verschärfen, würden zum Beispiel auch die Straßen vor der US-Botschaft gesperrt werden.

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