zum Hauptinhalt

Berlin: Test-Kamera filmte Sexualtäter

Videokamera in Hochhaus lief auf Probe – Täter nicht gefasst

Der Sexualstraftäter, der ein sechsjähriges Mädchen im Keller eines Hochhauses an der Schluchseestraße in Reinickendorf missbraucht hat, ist nur durch einen glücklichen Zufall beim Betreten oder Verlassen des Gebäudes gefilmt worden. Die Videoanlage in dem Haus läuft nach Angaben der Wohnungsbaugesellschaft GSW im Testbetrieb, weil vorgeschriebene Hinweisschilder noch nicht angebracht seien. Die Kamera wurde vor kurzem auf Mieterwunsch installiert. Der Grund waren erhebliche Vandalismusschäden in dem Haus. Der mutmaßliche Täter konnte trotz Veröffentlichung eines Fahndungsbildes noch nicht festgenommen werden.

Große und damit anonyme Gebäude werden nach Angaben des Vorsitzenden des Mieterschutzvereins, Hartmann Vetter, zunehmend per Kamera überwacht. Die Entscheidung darüber könne der Hauseigentümer treffen. In den meisten Fällen würden solche Anlagen aber auf Wunsch der Mieter angebracht. Es müsse sicher sein, dass keine Unbefugten die Aufzeichnungen ansehen könnten, die nach einer bestimmten Zeit automatisch gelöscht werden müssten. Wohnungstüren dürfen nicht erfasst werden. Bei der GSWAnlage werden die Aufnahmen nach 24 Stunden überspielt. Die Aufzeichnung vom Tattag habe man auf Wunsch der Polizei herausgegeben, sagte eine GSW-Sprecherin.

Seit der Fahndung per Foto sind beim Fachbereich Sexualdelikte etwa 15 Hinweise eingegangen, wie eine Kriminalbeamtin gestern bestätigte. Aber: „Wir haben noch keinen Verdächtigen.“ kt/tabu

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false