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Berlin: Teure Tradition

versteht endlich, warum Berlin pleite ist Muss die Geschichte der Verschuldung Berlins neu geschrieben werden? Scheint so.

versteht endlich, warum Berlin pleite ist Muss die Geschichte der Verschuldung Berlins neu geschrieben werden? Scheint so. Zumindest kann man sich nun vorstellen, wie es im Laufe der Jahre zugegangen ist in den politischen Hinterstübchen dieser Stadt. Zu verdanken haben wir diese Erkenntnis dem Architekten Meinhard von Gerkan. Der hat das Tempodrom entworfen und sagte am Freitag im parlamentarischen Untersuchungsausschuss aus. Man muss sich das also so vorstellen: Ein Architekt zeichnet einen tollen Entwurf, ohne sich ums Geld zu kümmern, und die Politiker überlegen, welchen Preis sie den Berlinern gerade noch zumuten können. Danach verkünden sie, dass das Projekt nach haarscharfer Kalkulation auf wundersame Weise genau so viel kostet. Anschließend schlagen sich alle Beteiligten vor Vergnügen auf die Schenkel. Und da wundern wir uns, dass das Tempodrom statt 16 Millionen Euro schließlich 32 Millionen gekostet hat, die Akademie der Künste doppelt so teuer wird wie geplant und der Preis für die Topographie des Terrors sich verdreifachte? Das hat Tradition: Beim Kongreßzentrum ICC wurden es viele, viele Millionen mehr und die Kostensteigerung beim Steglitzer Kreisel machte einst die Berliner schwindlig. Nur Walter Bau hat wohl nicht ganz verstanden, wie hier gebaut wird. Die geplanten Kosten für die Sanierung des Olympiastadions wurden eingehalten. Ist Walter Bau vielleicht deswegen pleite?

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