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Berlin: Teurer Wohnen in Potsdam

Wegen des starken Zuzugs steigen die Mieten

Potsdam - Wohnungen in Potsdam werden immer knapper. Daher drohen in der Landeshauptstadt in den kommenden Jahren stark steigende Kaltmieten. Grund dafür sind die geringe Anzahl von Wohnungsneubauten in den Vorjahren sowie starker Zuzug. Allein in den letzten fünf Jahren sank der Leerstand in den 80 871 Potsdamer Wohnungen von zehn auf nun unter drei Prozent. Ein Drittel der freien Wohnungen sei zudem unvermietbar, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung des Wohnungsmarktberichtes. Eine Entspannung sei nicht in Sicht, eher das Gegenteil werde der Fall sein. „Daher müssen wir etwas tun, damit nicht nur die Schönen und Reichen in Potsdam wohnen können“, sagte Jakobs.

Bis zum Jahr 2020 sollen bis zu 13 600 neue Wohnungen entstehen, was jährlich mehr als 1000 neuen Wohnungen entspricht. Aber das allein würde den Markt laut Jakobs nicht entspannen. Es decke nur den bis dahin steigenden Bedarf. Denn Potsdam wächst weiter: Insgesamt 164 000 Einwohner werden bis 2020 erwartet, 16 000 mehr als heute.

Neue Wohngebiete wie das Kirchsteigfeld oder das Bornstedter Feld soll es aber nicht geben. Die Neubauten sollen in Lücken entstehen oder Gegenden verdichten, erklärte Jakobs. Dazu müssten auch Garagenstandorte weichen. „Man muss sich zwischen Garagen oder Einwohnern entscheiden“, sagte Jakobs. Und er wolle Menschen an die Stadt binden, „weil wir auch deren Steuern haben wollen“.

Trotz der Neubauvorhaben würden die Preise nicht sinken. Denn allein die seitens der Stadt geplanten Geschosswohnungen werden nicht unter neun Euro pro Quadratmeter Kaltmiete zu haben sein. Derzeit beträgt der Durchschnitts-Kaltmietpreis bei Neuvermietungen 7,40 Euro pro Quadratmeter. Höhere Mieten würden sich auch auf den Mietspiegel auswirken, der sich dann in den kommenden Jahren deutlich erhöhen dürfte. Denn auch die Zahl der mietpreisgebundenen Sozialwohnungen sinkt bis zum Jahr 2014 auf unter 400.

Weiteren Druck auf den Wohnungsmarkt und die Mietpreise üben Unternehmensansiedlungen und der Umzug von Behörden aus. Zuletzt habe sich der Mietpreis in einzelnen Segmenten durch den geplanten Umzug der Bundespolizei mit bis zu 800 Mitarbeitern und deren Familien teilweise explosionsartig entwickelt, sagte Jakobs. Jan Brunzlow

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