zum Hauptinhalt

Berlin: Teures Parkhaus schreckt die Kunden Spandauer Geschäftsleute erwarten weniger Besucher in der Altstadt

Spandau. Seit Jahresbeginn ist das Parkhaus am Stabholzgarten privatisiert.

Spandau. Seit Jahresbeginn ist das Parkhaus am Stabholzgarten privatisiert. Zwar präsentiert sich das zuvor verdreckte Gebäude jetzt frisch gestrichen und mit ständiger Aufsicht. Dennoch wird die Stellplatzanlage hinter dem Rathaus nur zurückhaltend genutzt. Wirtschaftsverbände und Kommunalpolitiker befürchten inzwischen sogar, dass nach der bis zum Jahresende vorgesehenen Privatisierung des zweiten Parkhauses am Altstädter Ring der Altstadt-Fußgängerzone ein erneuter Besuchereinbruch droht. Dabei hatte man in Spandau die Privatisierung zuvor vehement gefordert.

Vom Senat waren die beiden Spandauer Stellplatzanlagen bereits vor Jahren an die Firma Conti-Park verkauft worden. Die notwendige Aufhebung der Widmung als öffentliches Straßenland zog sich jedoch aus rechtlichen Gründen in die Länge. „Unsere Erwartungen werden zurzeit in Spandau nicht ganz erfüllt“, hatte Conti-Park Geschäftsführer Michael Kesseler noch im April erklärt. Ein Teil der bisherigen Nutzer sei in das bisher noch nicht umgewandelte Parkhaus am Altstädter Ring abgewandert. Die Gründe liegen auf der Hand: Dort kann, wie im gesamten Spandauer Bewirtschaftungsgebiet, werktags ab 17 Uhr kostenlos geparkt werden, bei Conti muss bis Mitternacht gezahlt werden, danach ist ohnehin geschlossen. Immerhin hat man zwischenzeitlich nachgebessert. Weil im anderen Parkhaus ein Halbstundentarif von 50 Cent gilt, sind die ersten 30 Minuten am Stabholzgarten jetzt für 60 Cent zu haben. Danach gilt weiterhin der Stundentakt von einem Euro. Dauerparker dürfen ihr Fahrzeug bei mindestens halbjährigem Vertragsabschluss einen Monat lang kostenlos abstellen. „Wir müssen mit unseren Parkhäusern Geld verdienen“, sagt Michael Kesseler und verweist auf die hohen Investitionen. Zu Gesprächen über eine Gebührenerstattung durch die Geschäfte an ihre Kunden sei man bereit. Wenn auch die attraktiver gelegene Anlage am Altstädter Ring privatisiert ist, hofft der Conti-Geschäftsführer auf eine „Belebung in beiden Häusern".

„Die Wirtschaftsverbände sind nicht konsultiert worden“, bedauert die Vorsitzende der AG Altstadt, Ingrid Jahn. Die Gebührenerstattung sei eine „gute Sache“, wenn sich genügend Geschäfte beteiligen. Wenn demnächst auch am Altstädter Ring wieder über 17 Uhr hinaus bezahlt werden muss, befürchtet sie dennoch eine negative Entwicklung für die Fußgängerzone, zumal im nahen Shopping-Center SpandauArcaden der Stellplatz günstiger zu haben ist. Ingrid Jahn will deshalb mit dem Bezirksamt und Conti sprechen, hat aber wenig Hoffnung auf Entgegenkommen. Auch Baustadtrat Carsten Michael Röding (CDU) ist „nicht glücklich“ darüber, dass beide Parkhäuser privatisiert werden, doch hatte der Bezirk keinen Einfluss auf den Verkauf. Rainer W. During

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false