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Berlin: Thekentanz: Studio Berlin Mitte

Lars und ich bei Heinz und Inge, es ist kurz nach Mitternacht und Wochenende. Wir sind zu allem entschlossen.

Lars und ich bei Heinz und Inge, es ist kurz nach Mitternacht und Wochenende. Wir sind zu allem entschlossen. Wir wollen tanzen. Ich esse noch schnell eine hausgemachte Wirsingsuppe, bevor wir um die Ecke laufen, ins Studio Berlin Mitte. Wir zahlen zehn Mark Eintritt und setzen uns an die Bar. Nichts los.

DJ Chung hängt am anderen Ende der Bar mit seinen Kumpels ab. Ein schlechtes Zeichen, er legt nicht auf. Blöd. Lars sagt: "Wenn das Bier hier schon sieben Mark kostet, dann können wir auch gleich Longdrinks trinken." Wir bestellen dann aber doch Martinis zu fünf Mark und fragen die Barfrau, weshalb das Studio Berlin Mitte jetzt Studio Berlin Mitte heißt und nicht mehr Goldmine, wie früher. Sie weiß keine Antwort und findet den neuen Namen auch nicht so toll. Wie ein Sportverein hört sich das an, findet sie.

Wir bestellen noch zwei Martinis und gehen in den Partykeller. Dort sitzen ein paar Leute herum. Lars und ich gähnen uns an. Es läuft Sixties-Tanzmusik. Alleine auf der Tanzfläche fühlen wir uns nicht unbedingt wohl. In den Spiegeln müssen wir uns auch noch selbst beim Tanzen zugucken. Wir haben noch nicht genug getrunken, deshalb trinken wir schnell die Martinis aus. Die paar Leute beobachten uns, als hätten wir sie nicht mehr alle. Kurz darauf nehmen sie ihre Mäntel und gehen.

Es ist ein Uhr. Lars sagt: "Die Musik kommt nicht auf den Punkt." Er hat recht. Deswegen gehe ich zum DJ und wünsche mir ein Lied. Der DJ sagt: "Nein." Dann geht er sich ein Bier holen. Wir sind enttäuscht und beim Rausgehen kurz geneigt, unser Eintrittsgeld zurückzufordern. Das lassen wir aber lieber bleiben. Eigentlich unverständlich, dass es im Studio Berlin Mitte zur Party-Hoch-Zeit am Wochenende so langweilig ist. Es handelt sich dabei nämlich um einen schönen Club, klassisch aufgeteilt in Bar- und Tanzbereich und mit ein wenig Patina überzogen. Aber am Wochenende gehen Lars und ich dort bestimmt nicht mehr hin.

Esther Kogelboom

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