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Berlin: THEMA

Familie in Berlin VON ROTTERDAM NACH MITTE: DIE FAMILIE DES KULTURATTACHÉS Fußballrivalität hin oder her – der Holländer Bart Hofstede liebt Deutschland und Berlin. Da kommt er so richtig ins Schwärmen.

Familie in Berlin

VON ROTTERDAM NACH MITTE: DIE FAMILIE DES KULTURATTACHÉS

Fußballrivalität hin oder her – der Holländer Bart Hofstede liebt Deutschland und Berlin. Da kommt er so richtig ins Schwärmen. „Ich möchte nirgendwo anders arbeiten, Berlin ist ein Traum für mich. Es ist eine Ehre, hier zu arbeiten.“ Seit vergangenem Sommer ist der 45-Jährige Kulturattaché der holländischen Botschaft. Sein Auftrag: niederländische Künstler und kulturelle Institutionen in ganz Deutschland fördern. Der Beruf ist seine Leidenschaft, und auch privat zieht es ihn, seine Frau Xiu Lin Tan (42) und die Söhne Bo (10), Mo (7) und San (4) regelmäßig in Ausstellungen und ins Theater. Zwischendrin holt Bart Hofstede sich die Kultur in Form von CDs und Büchern nach Hause, da kann er nicht widerstehen, dafür gibt er richtig Geld aus.

Früher wohnten die Hofstedes in der Hafenstadt Rotterdam, Bart Hofstede war Berater im Kulturministerium. Jetzt leben sie in der Dorotheenstraße in Mitte, doch ihr Traumkiez sieht anders aus. Wenn sie könnten, würden sich die fünf Holländer für Kreuzberg entscheiden; in Mitte leben sie nur, weil die Botschaft dort die Wohnung stellt. Umso öfter zieht es sie nach Friedrichshain, Kreuzberg und Prenzlauer Berg, da entdecken sie Berlin am liebsten kulinarisch: gemeinsam Essen zu gehen ist ein Hobby. Mutter Xiu Lin Tan, Holländerin chinesischer Abstammung, studierte Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, ist derzeit Hausfrau. In Rotterdam arbeitete sie im Marketing, bei einer Stiftung für Dichtkunst und im Nationalbüro gegen Rassismus. Beruflich will sie sich nun völlig neu orientieren – im medizinisch-technischen Bereich. Die drei Söhne gehen auf eine internationale Schule, die Cosmopolitan-Schule in der Rückerstraße. Wenn Vater Bart Hofstede Zeit hat, kutschiert er sie selber hin auf seinem „Bakfiets“, einer speziellen Art des Hollandrads mit großer Transportfläche. Die bietet genügend Platz für seine drei Kids und taugt ansonsten auch zum Befördern von Bier und Wein.

Die Kinder sprechen in der Schule Englisch und Deutsch, zu Hause kommt noch Holländisch dazu. Bo und San machen gerne Computerspiele, Mo tanzt Ballett und interessiert sich für Mode. Vater Bart ist Fußballfan, er hält zu Union Berlin und geht gerne ins Stadion; der Arbeiterverein liegt ihm mehr als die Hertha.

Beim Thema Nationalmannschaft gibt er sich diplomatisch: Deutschland und Holland, glaubt er, stehen im Finale der WM in Südafrika. Und wer gewinnt? Keine Prognose, da kneift er. Christoph Spangenberg

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