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Thilo Sarrazin: Berlin ist "nur eine durchschnittliche Großstadt"

Zweieinhalb Wochen vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus hat sich Finanzsenator Thilo Sarrazin ausgesprochen skeptisch zum Zustand der Hauptstadt geäußert.

Hamburg/Berlin - "Wenn man sich die Zahlen ansieht, die der Wirtschaft, der in der Stadt lebenden Migranten, des zahlenden Kulturpublikums, dann sieht man, dass Berlin eben doch nur eine durchschnittliche Großstadt ist", sagte Sarrazin laut einem Vorabbericht der Wochenzeitung "Die Zeit".

Die Wirtschaftskraft Berlins sei nicht mit der Hamburgs oder Münchens vergleichbar, sondern mit der Essens oder Dortmunds. "Die Lebenslüge Berlins bestand darin, dass es sich in allem für etwas Besonderes hält und daraus einen erhöhten Bedarf ableitet", betonte der Senator, der seit Anfang 2002 im Amt ist. Auf die Frage, wo die Stadt 16 Jahre nach der Wiedervereinigung stehe, antwortete Sarrazin: "Lassen Sie mich mal so sagen: Der Schutt ist abgeräumt. Wir leben hier nicht mehr im Jahre 1945, sondern wir leben im Jahre 1947."

Der Senator lege Wert auf die Tatsache, dass sich das letzte Zitat auf den Stand der Haushaltskonsolidierung nach der Finanzkrise 2001/2002 beziehe, stellte "Die Zeit" nachträglich richtig. Seine Äußerungen zu Wirtschafts- und Strukturdaten Berlins bezögen sich auf seine Einschätzung, dass Berlin nicht aufgrund struktureller Besonderheiten prinzipiell Mehrausgaben benötige. (tso/ddp)

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