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Berlin: Tickets ehrenhalber

Der Senat bietet verdienten Personen Tickets an 2370 Karten gibt es – bezahlen müssen die Empfänger

Wer etwas gilt im öffentlichen Leben der Stadt, kann mit Hilfe des Senats noch an WM-Karten kommen. 2370 Tickets für Spiele, die in Berlin stattfinden, hat die Landesregierung laut Sportsenator Klaus Böger (SPD) erstanden. Gedacht sind sie für Personen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben. Dazu gehören Politiker, Ehrenamtliche, Mäzene und Repräsentanten der Stadt. Ihnen allen sollen die Karten angeboten werden – allerdings nicht umsonst. Wer eine Karte haben will, muss dafür bezahlen, das hat Kenneth Frisse, der Sprecher der Senatssportverwaltung, am Mittwoch bekräftigt.

Der Kaufpreis wird je nach Spiel zwischen 45 und 600 Euro liegen. So viel hat der Senat pro Karte ausgegeben, so viel muss auch derjenige bezahlen, der ein Ticket bekommt, ohne sich dem komplizierten Losverfahren des WM-Veranstalters Fifa unterzogen zu haben. Eine Vorverkaufs- und Zustellgebühr von 20 Euro pro Karte kann hinzukommen. Noch ist allerdings nicht sicher, nach welchen Kriterien die Tickets weitergegeben werden. Böger will das im Februar oder März im Senat klären. Weil mit den „Repräsentanten“ der Stadt auch Abgeordnete gemeint sein können, sollen die Fraktionschefs mit entscheiden dürfen. „Sicher ist: Es gibt keine Mauscheleien, keine Freundschaftsdienste und keine Familienpakete“, teilte Frisse am Mittwoch mit.

Sicher ist allerdings auch, dass Normalbürger keine Chance haben, auf dem Weg über die Politik noch an WM-Karten zu kommen. Das verbietet laut Frisse der Vertrag mit dem Organisationskomitee der Weltmeisterschaft. Das Komitee habe solche Kartenkontingente allen Städten angeboten, in denen WM-Spiele stattfinden, und zwar jeweils zwischen 1500 und 3000 Stück, so Frisse. Bezahlt wurden die Berliner Tickets aus dem Etat der Stiftung Deutsche Klassen-Lotterie Berlin. 246 870 Euro hat die Stiftung vorgestreckt, damit die Stadt ihren ehrenwerten Repräsentanten Karten anbieten kann. wvb.

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