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Tiergarten: Gedenktafel für NS-Opfer eingeweiht

Aktion "T4" nannte sich das Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten. Rund 70.000 kranke und behinderte Menschen kamen dabei ums Leben. Jetzt soll eine Informationstafel an die Opfer erinnern.

Eine Informationstafel zum Gedenken an die Opfer der sogenannten Aktion T4 während des Nationalsozialismus ist am Donnerstag auf dem Vorplatz der Philharmonie eingeweiht worden. "Wir wollen an diesem historischen Ort an die lange vergessenen - und ausgegrenzten - Opfer dieser sogenannten Euthanasie-Programme erinnern", sagte Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) bei der Übergabe. Es solle auch ein Zeichen gesetzt werden, das anregt, über den heutigen Umgang mit physisch und psychisch behinderten Menschen nachzudenken.

Jüngst hatte an der Philharmonie für mehrere Monate das temporäre "Denkmal der grauen Busse" an das in der Tiergartenstraße 4 von den Nationalsozialisten geplante Mordprogramm an Kranken und Behinderten erinnert. Die Aktion hatte damals den Namen "T4" nach dem Sitz der Sonderbehörde des Dritten Reiches in der Tiergartenstraße erhalten. Ihr fielen rund 70.000 Menschen zum Opfer. Im Zuge der "Euthanasie"-Maßnahmen wurden vom NS-Regime insgesamt rund 200.000 Kranke und Behinderte getötet. Die "T4"-Aktion gilt auch als Vorläufer des Massenmordes an den europäischen Juden. (lee/ddp)

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