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Tiergarten: Mitte fürchtet Ärger durch neues Asylbewerberheim

Rund 250 Asylbewerber will das Land Berlin in einem geplanten Heim am Schöneberger Ufer in Tiergarten unterbringen – ein Vorhaben, das vom zuständigen Bezirk Mitte heftig kritisiert wird.

„Durch Masseneinrichtungen sind Konfliktlagen programmiert“, sagte gestern Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD). Schließlich seien die Menschen in einer verzweifelten Situation. Wenn sie dann noch eng zusammenleben müssten, produziere dies erfahrungsgemäß vielerlei Konflikte.

Das neue Heim in Tiergarten ist laut Hanke ein „heruntergekommenes Gästehaus.“ Es gebe in der Stadt eine lange Tradition, die Menschen in normalen Wohnungen unterzubringen, hält er dagegen. „Leider erleben wir derzeit einen Paradigmenwechsel.“ Es herrsche die Vorstellung, es solle Asylbewerbern erst einmal eine Weile richtig schlecht gehen, damit Wirtschaftsflüchtlinge möglicherweise freiwillig zurückgingen.

Nach Einschätzung des Bürgermeisters ist der Standort am Schöneberger Ufer ungünstig für die „Balance“, die man versucht habe, in der Gegend aufzubauen. Schließlich bestünden dort unter anderem Probleme im Bereich Prostitution. Hanke sagte, er verstehe nicht, warum das Expertenwissen des Bezirks in dieser Frage nicht genutzt wurde.

Obwohl es sich um seinen Bezirk handelt, habe er leider keinerlei Mitspracherecht über die Art und den Ort der Unterkunft, beklagte Hanke. Die Unterbringung von Asylbewerbern sei ausschließlich Landessache. (Tsp)

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