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Berlin: Tierpark will kein Hundeverbot

Hyänen hatten Mischling tödlich verwundet

In Berliner Parks lauern keine Raubtiere. So kennen das die Hunde der Stadt von ihren Spaziergängen an der Leine. In der afrikanischen Wildnis würden die meisten nicht lange überleben – sie sind an ihr friedliches Leben ohne natürliche Feinde gewöhnt. Im Tierpark Friedrichsfelde dürfen die Haustiere Raubtierluft schnuppern. Hundebesitzer können ihre Tiere dorthin ausführen – angeleint. Doch das geht nicht immer gut aus. Vor kurzem ist ein Mischling über die Mauer ins Hyänengehege gesprungen und durch einen Graben direkt zu dem Rudel Aasfresser geschwommen. Die stürzten sich auf den Hund und verletzten ihn so schwer, dass er eingeschläfert werden musste.

Der Tierpark will seinen Gästen dennoch weiterhin erlauben, ihre Hunde mitzubringen. „Das handhaben wir seit 51 Jahren so“, sagt Tierparkdirektor Bernhard Blaszkiewitz. In dieser Zeit sei nie etwas passiert, der Vorfall eine große Ausnahme. Er habe es noch nie erlebt, dass Hunde von der Leine gelassen worden seien. Auch der Mischling sei angeleint gewesen – und die Schnur so lang, dass er sich daran sehr frei bewegen konnte.

Dass die Hyänen auf demselben Weg das Areal verlassen könnten, auf dem der Hund hineinkam, hält der Tierparkdirektor für ausgeschlossen, da man in umgekehrter Richtung eine Mauer hochklettern müsste. Die Tüpfelhyänen sind die „forschesten“ Vertreter der Gattung, wie Blaszkiewitz sagt. In der afrikanischen Savanne jagen sie große Säugetiere: „Als der Hund ins Gehege sprang, war das, als hielte man ihnen ein Leberwurstbrot hin.“

Im Zoo sind Hunde verboten: „Sie ängstigen sich zu sehr in der Nähe der Raubtiergehege“, sagt Regine Damm von der Zooverwaltung. Vor allem aber sei der Zoo viel kleiner als der Tierpark. Hunde und Wildtiere können sich nicht aus dem Weg gehen. dma

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