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Bei einem erlegten Frischling südwestlich von Criewen sei das Virus festgestellt worden.

© Lino Mirgeler/dpa

Tierseuche in Brandenburg: Uckermark hat ersten bestätigten Fall von Afrikanischer Schweinepest

Nach dem Auftreten der Tierseuche bei Hausschweinen ist die Sorge vor der Ansteckung weiter groß. Nun gibt es einen ersten Fall bei einem Wildschwein im Norden.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich Richtung Norden aus. Die Uckermark hat nach Angaben des Landkreises den ersten nachgewiesenen Fall der Seuche. Bei einem erlegten Frischling südwestlich von Criewen auf dem Gebiet des Nationalparks Unteres Odertal sei das Virus festgestellt worden.

Das Tier befand sich östlich des ersten ASP-Schutzzauns zu Polen rund 300 Meter von der deutsch-polnischen Grenze entfernt, wie auch das Verbraucherschutzministerium am Donnerstag mitteilte.

Mit diesem Fall wurden bislang insgesamt 1488 in Brandenburg entnommene oder als Fallwild gefundene Wildschweine positiv auf die Tierseuche getestet. Die meisten Funde gab es bisher in den Landkreisen Oder-Spree, Märkisch-Oderland, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald.

Vor rund vier Wochen sind erstmals auch Fälle bei Hausschweinen in Brandenburg aufgetreten. Die betroffenen Betriebe liegen in den bereits von der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen betroffenen Landkreisen nahe der polnischen Grenze.

Intensive Fallwildsuche westlich des Schutzzauns

Der Kreis Uckermark hat nach eigenen Angaben bereits die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Jetzt beginne eine intensive Fallwildsuche westlich des ASP-Schutzzauns, um frühzeitig zu erkennen, ob sich die Seuche ausbreite, sagte Sprecherin Ramona Fischer auf Nachfrage. Da das Tier innerhalb des Schutzzauns erlegt wurde, werde zunächst kein Kerngebiet eingerichtet. „Der gebaute Zaun hat seine Funktion erfüllt“, so Fischer.

„Derzeit beobachten wir, dass sich die ASP in Westpolen ungebremst nach Norden ausbreitet“, erklärte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Sie sei froh, dass mit dem Bau des zweiten festen Zauns entlang der Grenze begonnen worden sei, um einen Schutzkorridor an Oder und Neiße zu errichten.

Der Landesbauernverband forderte, dass die Bejagung von Wildschweinen landesweit intensiviert wird - nicht nur in Ostbrandenburg. Dafür müssten unverzüglich alle Ressourcen mobilisiert werden, sagte LBV-Präsident Henrik Wendorff. „Dabei muss der Bund die Koordination übernehmen.“

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Die Ministerin kritisierte in diesem Zusammenhang den Diebstahl von Batterien an Elektrozäunen, ganzer Tore oder von Zaunelementen. Das sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, betone Nonnemacher. Radfahrende und Spazierende rief sie dazu auf, die installierten Tore in den Zäunen zu nutzen und nach dem Durchgang wieder zu schließen.

Die ASP, eine schwere Virusinfektion, ist für Wild- und Hausschweine meist tödlich, aber für Menschen ungefährlich. Im September 2020 wurde der erste Fall bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt - in Brandenburg. Später war auch Sachsen betroffen. (dpa)

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