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© dpa

Tipps und Termine: Immer auf der Suche

Ostern in der Stadt: In Charlottenburg lockt eine Ausstellung, in Gatow das Feuer und in Prenzlauer Berg wird getanzt.

Wahrscheinlich war es vor ungefähr 300 Jahren, als Kinder zum ersten Mal auf Ostereiersuche gingen. Damals wussten sie allerdings noch nicht, dass die von einem Hasen mit einem Korb auf dem Rücken gebracht werden: Im Laufe der Zeit erzählte man ihnen mal von einem Hahn, mal von einem Kuckuck, dann wieder von einem Osterfuchs oder Storch.

Welches Tier auch immer für die Eier zuständig ist – jetzt sind sie wieder überall zu finden. Zum Beispiel im Heimatmuseum Charlottenburg-Wilmersdorf an der Schlossstraße 69. „Kunst am Ei“ heißt die Osterausstellung, die dort noch bis zum 11. April zu sehen ist: Eier mit den seltsamsten Verzierungen kann man dort bestaunen – einige sind mit Fäden umsponnen oder eingehäkelt, in andere wurde mit einem Zahnbohrer ein Muster gelöchert. Viele sind aber auch nur ganz schlicht bemalt: Zum Beispiel die mehr als 100 Ostereier, die Plakatmalerin Ines Höfs verschönert hat: „Bemalte Ostereier sind was für die Seele nach dem langen Winter“, sagt die Eierspezialistin. Und zwar nicht nur die vom Huhn, sondern auch welche von Gänsen und Schwänen. „Und Straußeneier sind beliebt, aber die mag ich nicht so gern, die erinnern mich zu sehr an einen Football“, sagt Ines Höfs. Und was malt sie auf die Schale? „Alles, was die Phantasie hergibt.“ Auf ihrem Lieblingsei in der Ausstellung sieht man schlafende Schafe, ein anderes hat sie mit einem Gedicht von Heinrich Heine verziert: „König ist der Hirtenknabe, grüner Hügel ist sein Thron.“ Ines Höfs selbst ist am Wochenende zwar nicht im Museum anzutreffen, dafür verkaufen andere Kunsthandwerkerinnen ihren Osterschmuck auf einem Ostermarkt im Museum (Karfreitag von 10-17 Uhr). Die Ausstellung ist täglich von 10-17 Uhr geöffnet, außer Ostermontag (Eintritt frei).

Am Montag können Kinder stattdessen Eier auf dem Gutshof und der Streuobstwiese der Domäne Dahlem suchen (11-15 Uhr). Verstecken müssen sie allerdings die Eltern. Wer lieber am Sonntag auf die Suche gehen möchte, kann das im Britzer Garten (Sangerhauser Weg 1) in einem Heuhaufen tun (für Kinder bis acht Jahre). Von 11 bis 16 Uhr wird in Britz Ostern gefeiert – mit einem zwei Meter großen Hasen, Osterlämmern in normaler Größe und Spielen wie „Karottenangeln“. Außerdem wird um 14 Uhr ein Osterfeuer entzündet.

Ein traditionelles Osterfeuer entfacht auch die Freiwillige Feuerwehr Gatow: am Sonnabend an der Buchwaldzeile/Straße 265 um 17 Uhr. Im vergangenen Jahr kamen rund 6000 Menschen, um in die Flammen zu schauen. Ab 16 Uhr dürfen Kinder schon mal Ostereier suchen. Ein weiteres Freudenfeuer kann man in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg (Schönhauser Allee) am Sonntagabend erleben; es soll die ganze Nacht auf dem Hof brennen, während die Gäste auf acht Tanzflächen in den Frühling hopsen (Eintritt zehn Euro). 20 DJs sorgen für Musik, zum Beispiel im Soda-Club, im Club23, im Kessel- und Maschinenhaus und in der Alten Kantine: Von Rock und Pop über Black Music bis zu House.

Wer dann noch genug Energie hat, kann auch zu Hause ein bisschen für Oster-Action sorgen und es mit dem alten Brauch des „Ostereiertitschens“ versuchen: Am Frühstückstisch schlägt jeder reihum mit der Spitze seines eigenen hartgekochten Eis auf die des Nachbar-Eis. Das letzte heile Ei gewinnt. Egal ob es ein Schwanen- oder Gänseei ist und ob es vom Fuchs oder vom Hasen gebracht wurde. Aber Ines Höfs’ Eier wären dafür dann doch zu schade.

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