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Berlin: Tisch und Theke: Viel Freude über eine Champagnerflasche

Die Grundsteinlegung eines Hauses wird zwar oft groß gefeiert, aber nach Richtfest und Einzug meist schnell vergessen. Eine spätere Suche nach der eingemauerten Schatulle mit aufschlussreichen Dokumenten endet in der Regel erfolglos, vor allem bei häufigem Wechsel der Hauseigentümer.

Die Grundsteinlegung eines Hauses wird zwar oft groß gefeiert, aber nach Richtfest und Einzug meist schnell vergessen. Eine spätere Suche nach der eingemauerten Schatulle mit aufschlussreichen Dokumenten endet in der Regel erfolglos, vor allem bei häufigem Wechsel der Hauseigentümer. Als Reinhard Habo kürzlich sein direkt am Schermützelsee in Buckow gelegenes Restaurant "Fischerkehle" renovieren ließ, spekulierte auch er auf den Grundstein. 1911, so fand er in den Unterlagen, war eine Champagnerflasche mit einer wichtigen Urkunde vergraben worden. Doch alles Suchen brachte zunächst kein Ergebnis. Erst bei der Renovierung der Personaltoiletten meldete sich ein Arbeiter. Er habe in der Erde eine "olle Pulle" gefunden. In der Flasche befand sich die Gründungsurkunde und hat nun einen besonderen Platz gefunden.

Solche Geschichten lassen sich gerade an langen Winterabenden gut erzählen. Reinhard Habo nimmt sich dafür gerne Zeit, obwohl er in dem Städtchen Buckow inmitten der Märkischen Schweiz noch das Restaurant und Hotel "Bellevue" sowie das Café "Der Flötz" betreibt. Die "Fischerkehle" ist aber das bei Ausflüglern und Einheimischen gleichermaßen beliebteste Haus. Zwar ist die Anlegestelle des Fahrgastschiffes "Scheri" wegen der Winterpause seit einigen Wochen verwaist, aber dennoch kehren auch jetzt noch erstaunlich viele Touristen in dem Ausflugslokal mit dieser langen Geschichte ein. Nicht wenige Wanderer betreten den Gastraum leicht erschöpft. Sie hatten doch die Höhenunterschiede in dieser für Brandenburg untypischen Landschaft unterschätzt. Die "Fischerkehle" liegt direkt am Ausgang einer Schlucht, die in der Märkischen Schweiz Kehlen heißen.

Im Restaurant kann zwischen rund 100 Plätzen gewählt werden. Der Name des Lokals deutet gleich auf die Spezialität der Küche hin: Einheimischer Fisch in vielen Varianten. Dazu gehören gebratenes Rotbarschfilet mit Broccoli und Mandelrisotto (21,50 Mark) und goldgebratenes Steinbeißerfilet mit Rieslingschaum und Pilzrisotto (27,50 Mark). Auch die Zutaten für die Wildgerichte kommen aus der Umgebung. Empfehlenswert ist die in Burgunder geschmorte Rehkeule mit gebratenen Rosenkohlblättern und umlegt von Kartoffelbällchen für 29 Mark. Brandenburger Pilzvariationen garnieren Rehrückenmedaillons mit Selleriepüree für 31 Mark. Fleischliebhaber werden auf der Karte ebenfalls fündig. Nicht verzichten sollten die Gäste auf den hausgebackenen Kuchen, die russische Zupftorte ist ein Genuss.

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