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Berlin: Tivoli lässt Spandau warten

Dänen haben doch keine konkreten Pläne für Freizeitpark

Die Planungen für den Bau eines TivoliFreizeitparks nach dänischem Vorbild in Siemensstadt scheinen noch lange nicht so konkret zu sein, wie es vom Spandauer Bezirksamt behauptet wird. „Es ist kein Projekt“, sagte Mats Kragh, Manager von Tivoli International in Kopenhagen, dem Tagesspiegel. Mögliche Standorte würden weltweit ständig geprüft. Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz (CDU) hatte erklärt, lediglich das Veto von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) würde dem 200 Millionen Euro teuren Projekt im Wege stehen, das über 1000 Arbeitsplätze schaffen soll.

Es sei völlig verfrüht, über einen Berliner Tivoli-Park zu sprechen, sagte Mats Kragh. Es habe bisher lediglich ein Treffen mit Vertretern des Bezirks gegeben. Noch existiere weder eine Markt- noch eine Machbarkeitsstudie, die Voraussetzung für eine Entscheidung wären. Ein Berliner Projektentwickler sei mit beschränkten Vollmachten ausgestattet und soll erst einmal den Kaufpreis für das Grundstück des bisherigen Wasserwerks Jungfernheide ermitteln.

Auch der von Spandauer Kommunalpolitikern genannte Zeitplan, nach dem der Park bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006 realisiert sein muss, existiert nicht, betonte der Tivoli-Manager. „Es kann 2004, 2006 oder auch 2010 sein, falls es ein Projekt wird.“ Dann würde Tivoli auch erwägen, sich finanziell an dem Vorhaben zu beteiligen.

Spandaus Stadtplanungsamtsleiter Walter Göllner wertet die Zurückhaltung aus Kopenhagen als Zeichen dafür, dass Tivoli wegen der Einwände Strieders „auf dem Rückzug von Berlin“ ist. Wie berichtet, lehnt der Senator den Standort ab, weil das derzeit nicht zur Versorgung Berlins benötigte Wasserwerk auch weiterhin als Reserve zur Verfügung stehen soll. Der Standort und das Konzept für einen Wasserpark sind keine Idee von Tivoli, sondern ein Vorschlag des Berliner Projektentwicklers, heißt es in Kopenhagen.

1997 hatte sich Spandau schon einmal für einen Tivoli-Park stark gemacht, der damals auf dem ehemaligen Flugplatz Staaken entstehen sollte. Die Pläne einer privaten Investorengruppe, die bereits einen Kooperationsvertrag mit dem Kopenhagener Unternehmen geschlossen hatte, waren jedoch nach wenigen Monaten geplatzt. du-

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