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Berlin: Tod bei der Party

22-Jähriger schlug einmal zu – ein 19-Jähriger starb

Die jungen Männer kannten sich nicht. Sie trafen sich zufällig auf der Party einer 20-Jährigen in Wittenau. Es wurde schon hell, als die beiden vor dem Haus standen. „Lars wollte mit mir reden“, sagte gestern Christopher H. vor dem Landgericht. „Ich habe ihn dann geschlagen“, gestand der 22-jährige Angeklagte ein. Er versetzte ihm einen Faustschlag – und dieser war tödlich. Der 19-jährige Lars B. starb noch am selben Tag infolge einer Verletzung der Hirngrundschlagader. H. steht nun wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor Gericht.

„Warum haben Sie zugeschlagen?“ forschte der Vorsitzende Richter. Eine klare Antwort blieb aus. „Ich weiß nicht mehr“, nuschelte der Angeklagte. Er sei stark angetrunken gewesen, könne sich aber noch daran erinnern, dass Lars „rückwärts auf den Boden fiel“. Er habe seit jenem Vorfall am 18. November letzten Jahres Alpträume. „Ich habe kein Recht, einem anderen das Leben zu nehmen“, sagte der wegen Körperverletzung Vorbestrafte.

Viel Alkohol floss auf jener Party. Daran konnten sich auch andere Gäste im Prozess erinnern. Doch dann wurden die Erinnerungen immer dünner. Warum es zum Streit kam, konnte keiner der vier befragten Zeugen im Alter von 16 bis 19 Jahren erklären. „Chris hat ihm eine runtergehauen, mehr weiß ich nicht“, sagte die damalige Gastgeberin. Auch sie sprach von einem Filmriss: „Ich hatte viel getrunken.“ Ein 19-Jähriger sagte: „Eigentlich war es auf der Feier ziemlich langweilig.“ Es habe zwischendurch aber das Gerücht gegeben, B. habe der Gastgeberin eine „Schelle“ verpasst. Das sei zwar nicht wahr gewesen, könnte aber zu der Auseinandersetzung geführt haben. Der Prozess wird am 30. April fortgesetzt. K. G.

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