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Berlin: Tod eines Meerschweinchens Kinder- und Familiengottesdienst in der Kirche am Hohenzollernplatz

„In dem Lied geht es um tiefstes Jammertal“, erklärt Arno Schneider die Arie aus der Bachkantate „Ich hatte viel Bekümmernis“. Der Kantor der Kirche am Hohenzollernplatz hat das Stück zum Auftakt des Kinder- und Familiengottesdiensts gespielt.

„In dem Lied geht es um tiefstes Jammertal“, erklärt Arno Schneider die Arie aus der Bachkantate „Ich hatte viel Bekümmernis“. Der Kantor der Kirche am Hohenzollernplatz hat das Stück zum Auftakt des Kinder- und Familiengottesdiensts gespielt. Passend zum Totensonntag. Den Kindern, Eltern und Konfirmanden soll das Thema Tod näher gebracht werden. Pfarrerin Claudia Wüstenhagen sagt, dass zur Trauer auch Zuversicht gehöre. „Alle, die an Ostern glauben“, sagt sie, „feiern deshalb heute auch Ewigkeitssonntag.“ In anderen Gottesdiensten würde nun die Predigt folgen. Nicht so am Hohenzollernplatz. Hier teilt sich die Gemeinde in Gruppen. Die „Konfis“ treffen sich in der Sakristei, die Vier- bis Achtjährigen vorne im Altarbereich, die Fünft- und Sechstklässler sprechen mit Claudia Wüstenhagen. Dort erzählt Nina, wie ihr Meerschweinchen letztes Jahr kurz vor Heiligabend gestorben ist. Da war sie traurig. „Ging die Trauer auch wieder weg?“, fragt die Pfarrerin. „Klar, als es Geschenke gab“, sagt Nina und alle lachen. Auch die Pfarrerin. Sie nimmt es hin, dass die Kinder bei Abraham erst mal an die Schlümpfe denken. Dass sie sich Abrahams Verwandtschaftsverhältnis zum Neffen Lot am besten wie das von Onkel Donald zu Tick, Trick und Track erklären. Claudia Wüstenhagen erzählt die Geschichten kindgerecht. Einer aus der Gruppe behauptet dann etwas vorlaut, er sei aber noch nie richtig traurig gewesen. „Stell dir vor“, sagt die Pfarrerin, „dass jemand deiner Geschwister stirbt.“ Einen kurzen Moment überlegt die Gruppe. Es ist offensichtlich, dass dann alle „richtig traurig“ wären. „Na ja, trauriger als beim Meerschweinchen…“, sagt Nina.

Es wird auch musiziert. „Nichts soll dich ängsten…“ ist eines der Lieder aus den blauen Ringbuchordnern, die jeder auf dem Schoß hält. Ein Vers wird mal ganz leise, ein anderer wieder laut gesungen. Das weckt selbst das Interesse der ganz Kleinen. svs

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