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Die Nürnberger Straße war mehr als eine Stunde gesperrt.

© Foto: Tsp/Jörn Hasselmann

Tödlicher Unfall in Berlin: Bauarbeiter stürzt 20 Meter in die Tiefe

Im früheren Berliner Ellington-Hotel ist ein Arbeiter in einen Lüftungsschacht gestürzt und auf Beton aufgeschlagen. Das Landesamt für Arbeitsschutz ermittelt.

Ein Bauarbeiter ist am Dienstagmorgen in der Berliner City-West in einen Lüftungsschacht gestürzt. Wie es am Unglücksort hieß, soll er auf Beton aufgeschlagen sein, ein Notarzt der Feuerwehr konnte nicht mehr helfen. Der Unfall geschah gegen 8.30 Uhr im früheren Ellington-Hotel in der Nürnberger Straße, das derzeit umgebaut wird. Die Straße im Bezirk Tempelhof-Schöneberg war längere Zeit gesperrt.

Wie es beim Landesamt für Arbeitsschutz (Lagetsi) hieß, hielt sich der Mann auf dem Dach des Altbaukomplexes auf. Er soll dann auf eine fünf Zentimeter dünne Platte aus einer Art Styropor getreten sein, die den Schacht, an dem er arbeiten sollte, abdeckte. Er brach durch die Platte und stürzte etwa 20 Meter in die Tiefe. Er sollte mit einem Kollegen an der Schachtwand Markierungen für den Abriss anbringen. Der zweite Arbeiter wurde nicht verletzt.

Nur eine dünne Platte lag über dem Lichtschacht

Nach Lagetsi-Angaben war der verunglückte Arbeiter 37 Jahre alt. Die Arbeitsschutzbehörde schickte zwei Mitarbeiter in das ehemalige Hotel, bei Arbeitsunfällen übernimmt diese Behörde die Ermittlungen, nicht die Polizei. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle zurückgegangen. Pro Jahr gibt es zwischen fünf und etwa einem Dutzend.

Lagetsi-Sprecher Harald Henzel sagte, dass der Bauherr eine sogenannte Baustellenvorankündigung eingereicht habe. Das Hotel ist seit Sommer 2021 geschlossen, das langgestreckte Gebäude wurde dann vom Investor Signa gekauft. Die Firma baut hinter dem Hotel einen großen Bürokomplex, dieser wird sich zwischen Passauer Straße und Nürnberger Straße erstrecken, direkt hinter der Tauentzienstraße, direkt neben dem Kadewe.

Am Donnerstag vergangener Woche hatte Signa den Grundstein für das Projekt gelegt, das auf dem Grundstück des früheren Kadewe-Parkhauses entsteht, das vor Jahren abgerissen wurde. Dabei hatte Timo Herzberg, der Chef von „Signa Real Estate“ bestätigt, dass das Hotel nicht wieder eröffnet werde. Dies hatte der Tagesspiegel bereits vor einem Jahr berichtet.  

Kritik gab es zuletzt an anderen Projekten des österreichischen Konzerns. Dieser baut am Alexanderplatz ein Hochhaus, am Hermannplatz soll das ehemalige Karstadt-Kaufhaus umgebaut werden. Vor allem die Linke befürchtet, dass dadurch U-Bahn-Tunnel gefährdet seien. Im Oktober musste am Alex ein Gleis der U-Bahn-Linie 2 gesperrt werden, weil es sich abgesenkt hatte. Dort baut der Investor Hines derzeit ein anderes Hochhaus.

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