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Berlin: Tödliche Schüsse auf junge Türkin: Drei Brüder gefasst Tatverdächtige sollen ihre 23-jährige Schwester Hatin Sürücü in Tempelhof umgebracht haben

Der Mord an der 23-jährigen Hatin Sürücü, die am vergangenen Montag in Tempelhof erschossen worden war, ist offenbar aufgeklärt. Am Sonntag hat die Polizei drei Brüder des Opfers im Alter zwischen 18 und 25 Jahren festgenommen.

Der Mord an der 23-jährigen Hatin Sürücü, die am vergangenen Montag in Tempelhof erschossen worden war, ist offenbar aufgeklärt. Am Sonntag hat die Polizei drei Brüder des Opfers im Alter zwischen 18 und 25 Jahren festgenommen. Einer von ihnen wird als Schütze beschuldigt, die anderen als Mittäter. Die drei Männer erhielten wegen Verdachts des gemeinschaftlichen Mordes gestern Haftbefehle. Alle drei Männer bestreiten die Tat.

Wie berichtet, war Hatin Sürücü am Montag gegen 21 Uhr in der Straße Oberlandgarten nahe der Bushaltestelle der Linie 246 ermordet worden. Die Frau wurde mit mehreren Schüssen in den Kopf und in den Oberkörper hingerichtet. Hatin Sürücü lebte gemeinsam mit ihrem fünfjährigen Sohn nicht weit entfernt vom Tatort in der Bacharacher Straße. Das Kind lag schlafend daheim.

Von Anfang an gingen die Ermittler von einem persönlichen Motiv aus – Eifersucht oder verletztes Ehrgefühl. Die Ermittlungen ergaben, dass das Opfer kurz vor der Tat von ihrem späteren Mörder aus der Wohnung gelockt worden war. Wahrscheinlich hatte er Hatin Sürücü angerufen, sie ging dann nach draußen, um sich mit ihm zu treffen.

„Die genauen Tathintergründe werden noch ermittelt“, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Fest stehe, dass der Todesschütze zunächst durch ein Gebüsch geflüchtet und anschließend mit dem Bus der Linie 246 davongefahren ist. Der Tatverdächtige soll wegen der Flucht durchs Gebüsch Blätter oder Zweige in den Haaren gehabt haben. Deshalb bittet die Polizei Fahrgäste, denen dieser Mann im Bus aufgefallen ist, sich unter der Rufnummer 4664 911 701 zu melden. Bereits vor einem dreiviertel Jahr soll Hatin Sürücü von einem ihrer Brüder bedroht worden sein. Die Justiz habe das Verfahren aber eingestellt. Ob der Bruder, der sie bedroht haben soll, unter den Tatverdächtigen ist, konnte die Staatsanwaltschaft gestern nicht sagen.

Hatin Sürücü ist mit fünf Brüdern und drei Schwestern in Kreuzberg aufgewachsen. Mit 15 wurde sie in die Türkei geschickt – die Eltern hatten eine Hochzeit mit ihrem Cousin arrangiert. Kurz darauf wurde sie schwanger. Doch als es Probleme mit der Familie des Ehemanns gab, ist sie nach einigen Monaten mit ihrem Sohn nach Berlin zurückgekehrt.

Nachdem sie vorübergehend in einem Wohnheim lebte, zog sie dann in die kleine Wohnung im Bezirk Tempelhof und nahm ihr Leben als allein erziehende Mutter selbst in die Hand, was ihren Brüdern offenbar missfiel. Sie machte eine Ausbildung zur Elektroinstallateurin und soll sich mit Männern getroffen haben.

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