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"Topographie des Terrors": Baubeginn zum Zweiten

Einmal schon ist der Bau in Berlin gescheitert - nun steht der Zeitplan für den zweiten Anlauf zum Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" fest: Im September soll der Grundstein gelegt werden.

Berlin - Noch in dieser Woche werde ihm die fertige Entwurfsplanung vorliegen, sagte Andreas Nachama, geschäftsführender Direktor der dafür zuständigen Stiftung. Zwar sollten die vorgesehenen Baukosten von 19 Millionen Euro eingehalten werden, da aber vom gescheiterten Vorgängerbau noch 23 Millionen Euro "übrig" wären, sei diese Summe "eigentliches Obermaß", erklärte Nachama. Immerhin gehörten zum neuen Ausstellungskomplex auf dem Prinz-Albrecht-Gelände mehrere Nebenflächen wie das angrenzende Mauerstück. Die Eröffnung ist laut Nachama für Mai 2010 anlässlich des 65. Jahrestags des Kriegsendes geplant.

Das Gelände in Kreuzberg war erstmals 1737 bis 1739 bebaut worden. In das dabei entstandene Palais des Barons Vernezobre de Lauriex zog 1832 der preußische Prinz Albrecht. Ab 1928 fungierte es als Gästehaus der deutschen Regierung, 1934 wurde es Sitz des "Sicherheitsdienstes" (SD) der SS. 1941 wurde das Gebäude zum repräsentativen Sitz für Reinhard Heydrich ausgebaut, den Chef des Reichssicherheitshauptamtes. In Areal residierten Gestapo, SS und andere Organisationen. Auf engem Raum entstand das eigentliche Regierungsviertel des nationalsozialistischen SS- und Polizeistaates.

Nach Kriegszerstörungen wurde das Palais 1949 gesprengt. Ab 1980 absolvierten Westberliner hier auf einem "Autodrom" Übungsstunden, zur 750-Jahr-Feier der Stadt 1987 wurde die erste Ausstellung über die NS-Zeit aufgestellt. Der erste Museumsbau nach Entwürfen des Schweizer Architekten Peter Zumthor war wegen explodierender Kosten noch in der Bauphase 2004 gestoppt und anschließend abgerissen worden. (tso/ddp)

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