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Berlin: Topographie des Terrors: Schweizer Architekt beharrt auf seinem Konzept

"Man beginnt kein Bauvorhaben, das nicht durchgeplant ist", gestand gestern Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) vor dem Hauptausschuss ein, als es erneut um das Thema "Topographie des Terrors" ging. Nach einem Beschluss des Ausschusses vom September dieses Jahres sollte die Senatsbauverwaltung bis Ende des Jahres einen Schlussbericht vorlegen, der über den Bearbeitungsstand des Projektes und die Möglichkeiten zur Begrenzung der Mehrkosten - letzter Stand 90 Millionen Mark - informieren sollte.

Von Sabine Beikler

"Man beginnt kein Bauvorhaben, das nicht durchgeplant ist", gestand gestern Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) vor dem Hauptausschuss ein, als es erneut um das Thema "Topographie des Terrors" ging. Nach einem Beschluss des Ausschusses vom September dieses Jahres sollte die Senatsbauverwaltung bis Ende des Jahres einen Schlussbericht vorlegen, der über den Bearbeitungsstand des Projektes und die Möglichkeiten zur Begrenzung der Mehrkosten - letzter Stand 90 Millionen Mark - informieren sollte. Die Verhandlungen mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor aber gestalten sich schwierig, der Termin wurde wieder einmal verschoben. Strieder bat um eine Verlängerung bis Ende Mai 2001, der der Hauptausschuss aber nicht zustimmte. So schnell wie möglich soll die Verwaltung jetzt die juristischen Sachverhalte klären. "Es ist blöd, wenn man einen Abschlussbericht bis Ende des Jahres erwartet und dann gesagt bekommt, es geht nicht", monierte Hans-Peter Seitz (SPD), Vorsitzender des Hauptausschusses.

Nachdem die Kosten für die Topographie von ursprünglich geplanten 45 Millionen Mark auf fast 90 Millionen Mark gestiegen waren, zog Strieder die Notbremse. Man wolle zwar an dem renommierten Architekten Zumthor festhalten, die Kosten müssten aber mindestens auf 70 Millionen Mark gesenkt werden, lautet die politische Linie der Bauverwaltung. Ein externer Gutachter wurde eingesetzt, der Ende Oktober in einem Zwischenbericht zu einem ernüchternden Ergebnis kam: Abstimmungen mit dem Architekten über seine gestalterischen Vorstellungen und den konzeptionellen Entscheidungen würden fehlen, Planungen der Außenanlagen seien nicht abgestimmt, Ausführungsplanungen des Architekten für den Innenausbau lägen noch nicht vor, die technischen Planungen für Heizung / Kühlung / Lüftung und Elektrik seien noch nicht nachgewiesen, und auch das Gutachten über die Konstruktion sei noch nicht abgeschlossen. Was der Gutachter noch nachweist, sind Honorarstreitigkeiten mit dem Architekten.

Mehrmals schrieb die Senatsbauverwaltung an Zumthor und wies ihn auf die notwendige Kostenminimierung seines Konzeptes hin. Der Architekt antwortete in einem Schreiben vom 31. Oktober, dass er weder Planungsunterlagen vorlegen noch die ausstehenden Entwurfs- und Konstruktionsleistungen leisten könne, weil er noch auf ausstehende Honorare in Höhe von 300 000 Mark warte. Dazu äußerte sich Strieder gestern zwar nicht, er sagte aber, dass laut externer Expertise "eine Senkung der Kosten auf unter 90 Millionen sehr schwer ist". Das sei nur durch eine grundlegende konzeptionelle Änderung zu erreichen. Bis jetzt gibt es aber noch keinen Termin mit Peter Zumthor, um in einem gemeinsamen Gespräch mit Gutachter und Bauverwaltung eine Lösung zu finden.

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