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Berlin: Tortenschlacht: Caffé e Gelato

Ach, Italien. Cappuccino im Straßencafé, Gelato beim Schlendern über die abendliche Piazza.

Ach, Italien. Cappuccino im Straßencafé, Gelato beim Schlendern über die abendliche Piazza. Da braucht es keine Anita Ekberg, plantschend im Trevi-Brunnen, da stimmt die Atmosphäre auch so.

Berlin fehlt es diesbezüglich an allem. Keine Anita Ekberg, kein Trevi-Brunnen, und im Winter kommt das Leben auf den Plätzen zum Erliegen, wenn der Wind alle ins Warme treibt. So ist es auch am Potsdamer Platz, gerade jetzt, zu dem glamourösesten Ereignis, das die Stadt zu bieten hat, der Berlinale. Aber ein Stück Italien ist nicht weit.

Nüchtern "Caffé e Gelato" nennt sich die als Straßencafé angelegte Eisdiele, die jeden Tag so voll ist, dass es immer schwierig ist, einen der raren Tische zu ergattern. Aber wir hatten Glück. Obwohl sich das Café noch weiter ausgebreitet hat, ist es in dem Einkaufstempel noch immer eng. Sensible Naturen sind also falsch, wenn sie sich daran stören, dass die Nachbarn mit ihren Tüten rascheln oder ihr Zigarrettenrauch herüberzieht. Aber so ist das eben, hier, wie auch in Italien. Eng, aber gemütlich.

Der Blick hinaus geht auf das Weinhaus Huth. Kein Trevi-Brunnen, kein Pantheon, aber immerhin. Kaffee und Cappuccino stehen in Bruchteilen einer Minute auf dem Tisch. Das Eis kommt nach nur kurzer Wartezeit. Während mein Begleiter sich für ein Lasagne-Eis (11 Mark) entscheidet, wähle ich den Früchtebecher (9 Mark). Das Lasagne-Eis - eine Abwandlung des Klassikers in Spaghetti-Gestalt - steht mit Vanilleeis, viel Sahne und einer Soße aus Roter Grütze vor den leuchtenden Augen meines Gegenübers. Er hat sich zu Recht darauf gefreut. Der Früchtebecher, in einem 30-Zentimeter hohen Glas serviert, ist mit allerlei Obst überhäuft. Vom leckeren Fruchteis ganz unten im Glas hätte es durchaus eine Kugel mehr sein können, aber so ist das eben bei den Portionen im Café. Die Dekoration ist wichtiger als das Eis und nur so rechnet sich die Sache wohl für den Chef.

Caffé e Gelato ist bedenkenlos zu empfehlen. Zwischen zwei Filmen zum Beispiel, wenn draußen der Wind pfeift und die Gedanken wieder ganz schnell bei Anita Ekberg und dem Trevi-Brunnen sind. Ach, Italien.

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