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Toter Säugling: Spandauer Mutter wieder entlassen

Die Mutter des tot aufgefundenen Säuglings in Spandau ist aus der Haft entlassen worden. Inzwischen ist laut Staatsanwaltschaft klar, dass die Frau nicht betrunken war und das Kind nicht böswillig vernachlässigt hat.

Berlin - Nach den bislang vorliegenden Ermittlungsergebnissen lasse sich kein Tatvorwurf belegen, der eine weitere Inhaftierung rechtfertigen würde, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Der sechs Monate alter Säugling war am zweiten Weihnachtsfeiertag in Spandau gestorben. Das Baby war in einen eine Spalt zwischen Bett und Heizung gerutscht, aus dem es nicht mehr selbst befreien konnte. Nach ersten Obduktionsergebnissen starb das Kind an Atemstillstand wegen der großen Hitze an der Heizung. Die 21-jährige Mutter hatte das Baby nach Angaben eines Polizeisprechers gefunden und den Vorfall selbst angezeigt.

Zunächst war davon ausgegangen worden, dass die Frau alkoholisiert war. Doch davon ist dem Sprecher zufolge nach Vorliegen des Blutalkoholbefundes nicht mehr auszugehen. Vielmehr hätten die Ermittlungen ergeben, dass das Kind zwar von der Mutter für mehrere Stunden allein in der Wohnung gelassen wurde, jedoch so versorgt war, dass eine böswillige Vernachlässigung derzeit nicht begründet werden kann. Der mögliche Tatvorwurf der Verletzung der Fürsorgepflicht rechtfertige eine weitere Vorführung bei dem Haftrichter nicht. (tso/ddp)

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