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Tourismus: Zeitreise mit der Wall AG

Auf den Spuren des alten Berlin wandeln derzeit viele Touristen unfreiwillig im Bezirk Mitte. Ein Stadtplan der Wall AG weist den Potsdamer Platz als Grünfläche aus und der Reichstag steht noch in der Nähe der Clara-Zetkin-Straße.

Berlin - Ein erst kürzlich öffentlich ausgehängter Stadtplan der Wall AG am S-Bahnhof Alexanderplatz ist ganz offensichtlich nicht mehr auf dem neuesten Stand. Auf der Karte des Bezirks sind beispielsweise noch zahlreiche nach kommunistischen Widerstandkämpfern und Funktionären benannte Straßen aus der DDR-Zeit abgebildet.

Das Reichstagsgebäude liegt dem Plan zufolge beispielsweise immer noch in der Nähe der Clara-Zetkin-Straße, obwohl diese Ende 1995 in Dorotheenstraße umbenannt wurde. Auch die heutige Otto-Braun-Straße trägt noch den Namen des Spanienkämpfers und KPD-Funktionärs Hans Beimler. Die jetzige Danziger Straße heißt auch noch Dimitroffstraße. Die Mitte 1994 erfolgte Rückbenennung der Wilhelm-Pieck-Straße in Torstraße ist immerhin schon berücksichtigt.

"Unglücklicher Einzelfall"

Zum Leidwesen vieler Orientierung suchender Touristen und Passanten sind einige städtebauliche Neuerungen in Berlins Mitte an den Verantwortlichen ebenfalls komplett vorbeigegangen. Anstelle des Bundeskanzleramts oder des Potsdamer Platzes finden sich auf der Abbildung nur Grünflächen. Das Jüdische Museum sucht man auch vergeblich. Der neue Hauptbahnhof wird zudem noch als S-Bahnstation Lehrter Stadtbahnhof aufgeführt.

Eine Sprecherin der Wall AG sagte am Montag auf Anfrage, bei dem Stadtplan handele es sich um einen "unglücklichen Einzelfall". Das Plakat werde umgehend durch eine aktuelle Karte ersetzt. Offenbar hätten sich noch alte Stadtpläne im Lager befunden. (tso/ddp)

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