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Berlin: Trabrennfahrer gesteht, Ehefrau erschossen zu haben

Der Mann meldete sich am Montag gegen sechs Uhr telefonisch bei der Polizei. „Ich habe meine Frau erschossen“, gestand er.

Der Mann meldete sich am Montag gegen sechs Uhr telefonisch bei der Polizei. „Ich habe meine Frau erschossen“, gestand er. Als die Beamten in der Wohnung in der Emmentaler Straße in Reinickendorf eintrafen, entdeckten sie dort tatsächlich eine blutüberströmte Leiche: Die 36-jährige Thailänderin lag im Bett – und war durch zwei Schüsse in Brust und Kopf getötet worden. Unter dringendem Tatverdacht wurde ihr 63-jähriger Ehemann Bernd W. festgenommen. Er ist Berliner Trabrennfahrer, der seit den achtziger Jahren aktiv und unter Anhängern des Sports bekannt ist. Das Motiv für die Tat ist laut Polizei noch unklar. „Die Vernehmungen dauern an“, hieß es.

Die Nachricht machte schnell die Runde. „Die Trabrennszene hat total schockiert reagiert“, berichtet ein Pferdesport-Experte. Bernd W. habe etwa 350 Rennen in den Jahren seiner sportlichen Karriere gewonnen und dabei rund 700 000 Euro Preisgeld verdient.

Die Spurensicherung untersuchte bis zum Nachmittag die gemeinsame Wohnung der Eheleute. Eine Obduktion der Leiche wurde veranlasst. „Wir müssen jetzt alles überprüfen“, sagte ein Ermittler. Es sei bisher nicht klar, ob der Fundort der Leiche – im Bett – auch der Tatort war. Auch, woher Bernd W. die Tatwaffe hatte, sei noch nicht geklärt. Laut einem Ermittler wurde die Waffe bislang nicht in der Wohnung gefunden.

Beziehungstaten machen immer wieder Schlagzeilen. Zuletzt wurde im Juni dieses Jahres die schwangere, 31-jährige Ulrike S. von ihrem Mann erstochen. Sie war bereits einmal vor seinen Gewalttätigkeiten in ein Frauenhaus geflüchtet, hatte aber dann beschlossen, einen Neuanfang zu versuchen und mit ihm zusammenzuleben. Gut einen Monat vor der Bluttat war die Frau zu ihrem Mann in die gemeinsame Wohnung in Friedrichshain zurückgekehrt. Tanja Buntrock

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