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Berlin: Träume sind Bäume

Gala für Liedermacher im Friedrichstadtpalast

Traumgestalten bewohnen für kurze Zeit die Fantasiewelt wohl eines jeden Kindes. In der DDR hat sie vor vielen Jahren einer sogar in Töne und Bilder gefasst – der Liedermacher Reinhard Lakomy. Sein „Traumzauberbaum“, so heißt die Sammlung von Geschichten und Liedern, feiert heute 25. Geburtstag. Reinhard Lakomy und seine Frau Monika Ehrhardt laden deshalb heute um 11 Uhr in den Friedrichstadtpalast ein zu einer großen Revue rund um den „Traumzauberbaum“.

Mit diesem scheinbar unverwüstlichem „Gewächs“ seiner Fantasie ist Lakomy schon seit vergangenem Sommer auf Jubiläumstournee. Wenn er diese nach 18 Monaten beendet haben wird, hat er 150 Mal die Geschichte vom Moosmutzel und der wilden Traumlaus Agga Knack erzählt und gesungen. Am erfolgreichsten ist er damit nach wie vor in Ostdeutschland. Viele Eltern zeigen dort mit dem „Traumzauberbaum“ ihrem Nachwuchs einen wichtigen Teil der vergangenen eigenen Kindheit.

Der „Traumzauberbaum“-Mann, der am 19. Januar seinen 60. Geburtstag feierte, bezeichnet sich selbst lieber als Jazz- oder Rockmusiker denn als Kinderliedermacher und verweist auf seine klassische Ausbildung als Komponist. Seine Träume sind also nicht nur Begabung, sondern haben eine solide Grundlage.

Nach der Wende hatte der Ost-Berliner lange um Akzeptanz bei den West-Kollegen kämpfen müssen. Viele nehmen ihn bis heute nicht ernst. Dabei beschränkt sich Lakomys musikalisches Werk nicht nur auf den „Traumzauberbaum“. Seine musikalische Bandbreite umfasst alle Stilrichtungen. „Mir ist inzwischen egal, was die von mir denken.“ Seine jungen Fans, von denen es nun auch immer mehr im Westen gibt, interessiert das sowieso nicht. Die Kleinen nehmen ihm seine Erzählungen ab. Mit der Art, wie er in seinen Musicals Kinder anspricht, unterscheidet er sich von anderen Komponisten. „Wir schauen nicht auf die Kinder herab. Wir sehen sie als Partner.“

Ingo Wolff

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