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Berlin: Trauriger Rekord: Berlin fehlen über 17000 Lehrstellen DGB: Ausbildungskatastrophe

nicht gekannten Ausmaßes

In Berlin fehlen in diesem Jahr über 17000 betriebliche Ausbildungsplätze. 26760 Bewerbern stehen nur 9605 offene Stellen zur Verfügung – 866 weniger als im Vorjahr. Dies gab der Bezirk BerlinBrandenburg des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) am Dienstag bekannt. Selbst bei Berücksichtigung der nicht-betrieblichen Ausbildungswege konnten 12672 junge Menschen nicht vermittelt werden. „Dies ist die höchste Zahl, die jemals zu verzeichnen war – eine Ausbildungskatastrophe noch nicht gekannten Ausmaßes“, sagte Bernd Rissmann, stellvertretender Bezirksvorsitzender des DGB. Wie er weiter ausführte, sind 40 Prozent der diesjährigen Interessenten so genannte Altnachfrager, die schon in den vergangenen Jahren keinen Ausbildungsplatz bekamen und nun erneut auf den Markt drängen.

Rissmann beklagte, dass die Wirtschaftsverbände und die Bundesregierung ihre Ausbildungsplatz-Zusagen nicht eingehalten hätten. „Es ist ein Skandal, dass nur 30 Prozent der Unternehmen ausbilden, während 70 Prozent ihren Nachwuchs von anderen ausbilden lassen“, sagte Rissmann.

Er forderte einen solidarischen Ausbildungsfonds – „meinetwegen auch unter Verwaltung der Industrie- und Handelskammern“. Wie bei einer Ausbildungsplatzabgabe sollten Betriebe, die ausbilden, über den Fonds unterstützt werden, während die anderen Unternehmen einzahlen. Dies liege auch im Interesse der Wirtschaft, da ab 2006 ein Mangel an Nachwuchskräften drohe. Daneben richtete Rissmann an die Mitgliedsgewerkschaften des DGB den Appell, bei Tarifverhandlungen mehr Ausbildungsplätze auszuhandeln. anw

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