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Im Tierpark wurde über Jahre illegal Müll gelagert. Chef Andreas Knieriem hat das Problem nur geerbt, muss es aber lösen.

© privat

Trümmerhaufen Tierpark: Für giftigen Müll kommt bald ein Entsorgungskonzept

Der Tierpark soll im Februar sagen, wie er den illegal dort lagernden Schutt loswerden will. Gehört auch der Bahn ein Stück vom Gelände?

Von Fatina Keilani

Was mit den giftigen Müllhaufen im Tierpark geschieht, könnte im Februar entschieden werden. Bis dahin soll der Tierpark ein Entsorgungskonzept vorlegen. Im selben Monat solle ein vom Bezirk beauftragtes und von der Umweltverwaltung finanziertes Gutachten über die genaue Zusammensetzung der Altdeponie informieren, bestätigte Petra Rohland, Sprecherin der Umweltverwaltung.

Aus einer noch nicht veröffentlichten parlamentarischen Anfrage geht allerdings hervor, dass die Umweltverwaltung immer noch nicht genau weiß, wem welcher Teil des Geländes eigentlich gehört. In der Anfrage heißt es: „Der Liegenschaftsfonds hat mitgeteilt, dass sich das Tierpark-Grundstück teilweise im Eigentum des Landes Berlin, teilweise im Treuhandvermögen der Liegenschaftsfonds Berlin GmbH & Co. KG und teilweise im Eigentum der DB Netz AG befindet. Das Vermögenszuordnungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen.“ Neben gesetzlichen gebe es vertragliche Pflichten, deren Inhalt man noch nicht kenne.

Die Bahn AG wusste auf Nachfrage nichts von dem angeblichen Eigentum: „Nach unserem Kenntnisstand gehört das angesprochene Areal nicht der DB“, teilte Sprecher Burkhard Ahlert mit.

Bezirk und Senatsverwaltung zeigen keinen besonderen Ehrgeiz

Mit einer Entsorgungsaufforderung war der verdatterte Zoo-Chef Andreas Knieriem schon direkt nach seinem Amtsantritt empfangen worden. Damals war das ganze Ausmaß des Müllentsorgungsskandals noch nicht öffentlich bekannt. Wie berichtet, wurden im Tierpark über Jahre illegal Abfälle abgeladen, die dort nun ein Problem in Form schadstoffverseuchter Haufen darstellen.

Knieriem sucht fieberhaft nach einer Lösung, denn die Entsorgung würde Millionen kosten, die der Tierpark nicht hat. „Ein Entsorgungskonzept kann auch beinhalten, einen Teil des Abfalls im Tierpark zu verbauen“, sagte Rohland. Eine solche Lösung favorisiert auch Knieriem. „Wenn alles wieder mit Lastwagen abgefahren werden muss, ist das sicher die schlechteste Lösung“, so der Zoo-Chef.

Als Nächstes soll untersucht werden, ob der Schutt auch wirklich keine Schadstoffe ins Grundwasser ausschwemmt. Diese Untersuchung wird vom Bezirk Lichtenberg gesteuert. Referent Fabian Peter sagte dazu nur: „Wir sind von der Verwaltung nicht informiert worden. Es gibt also nichts Neues.“ Selbst nachfragen würde man nicht, da die Verwaltung ihre Leitung von selbst informiere.

Die Grünen-Abgeordnete Claudia Hämmerling vermutet, dass sich die Verwaltung in Sachen Tierpark gezielt in die Irre führen lassen hat. Man habe einfach nichts sehen wollen, vermutet Hämmerling: „Der Tierpark war sakrosankt.“ Sie hält für denkbar, dass die Behördenuntätigkeit sich am Ende sogar strafmildernd auswirkt. Das sei früher bei Bauskandalen auch so gewesen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den früheren Zoo-Chef Bernhard Blaszkiewitz und seinen technischen Leiter Andreas A.

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