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Berlin: TU-Studenten erwarten neuen Schub

Zahl der Streikenden ging zurück

1000 Studenten haben im großen Hörsaal der Technischen Universität im Erdgeschoss Platz – dreizehn sind gekommen. Am Rednerpult berichtet ein Streikender über die geplanten Aktionen der nächsten Wochen. Fast 1200 Studenten drängten sich hier noch vor ein paar Tagen. „Die Luft ist ein wenig raus“, sagt Stefan Ziegler, der an der Hörsaaltür Handzettel verteilt. Die TU-Studenten waren die Ersten, die ihren Streik in Berlin begannen. Jetzt sind sie möglicherweise die Ersten, die ihn wieder beenden. Mehrere Besetzungen waren gestern geplant, alle sind sie ausgefallen, weil nicht genug Streikende kamen. „Wir erwarten von der gemeinsamen Demonstration aller Unis am Sonnabend einen neuen Schub“, sagt Sandra vom Streikkomitee, die sehr müde aussieht. Seit Tagen hat sie nur wenige Stunden geschlafen, fast rund um die Uhr schreibt sie an Erklärungen und Aufrufen zum Protest. Ein paar Mal sei man kurz vor dem Aufgeben gewesen, sagt sie. Und nachdem man die anderen Universitäten zum Streiken gebracht habe, könne man an der TU jetzt einen Motivationsschub durch deren Aktionen erwarten. Ab Montag um 12 Uhr soll es zudem eine Mahnwache vor dem Roten Rathaus geben. Die Streikenden hoffen, dass dann wieder mehr von ihren Kommilitonen kommen. „Von mir aus auch nach deren Vorlesungen“, sagt Sandra.

Juris Lempfert

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