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Berlin: Tür zu im Portalis

Edel-Bistro in Mitte schließt zum Monatsende

Ein neuer Schlag für die Berliner Spitzengastronomie: Das Portalis in der Kronenstraße in Mitte, eine Filiale des berühmten Münchener Tantris, schließt am 29.März. Dies bestätigte Serviceleiterin Kay Anne Kästner gestern. Küchenchef Thomas Kellermann, der die Küche im Oktober 2001 von seinem Vorgänger Volker Drkosch übernommen hatte, galt als einer der Kandidaten für den MichelinStern. Er gehörte auch zu den „Berliner Meisterköchen“ des vergangenen Jahres. Unter Drkosch hatte das Restaurant bereits einen Stern erreicht; er kocht jetzt, erneut besternt, im Brick in Frankfurt.

Für die Schließung wurden wirtschaftliche Gründe genannt. Das Portalis liegt zwar in der Nähe des Gendarmenmarktes, doch bis in die Kronenstraße verirrt sich nur selten ein Passant, und auch Touristen schaffen es kaum bis in die Straße, in der es wenig attraktive Läden gibt. Vor allem das Mittagsgeschäft gestaltete sich in letzter Zeit offenbar zunehmend schwieriger. Das Portalis liegt im Haus des Zentralverbandes der Deutschen Bauwirtschaft, dessen Präsident Fritz Eichbauer auch der Besitzer des Tantris ist - er gilt als einer der Begründer des deutschen Küchenwunders, seit er Eckart Witzigmann Anfang der Siebzigerjahre nach München holte.

Kästner sagte, für das Portalis-Personal gebe es derzeit kaum Anstellungsaussichten. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt sei problematisch. Insider rechnen mit einer Reihe weiterer Schließungen auch in der Top-Gastronomie. bm

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