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Berlin: Türkische Hilfskampagne aus Berlin für Sachsen

Vereine sammeln Spenden / Mitglieder wollen helfen, die Spuren der Flutkatastrophe zu beseitigen

Jetzt wollen auch die türkischen Vereine den Flutopfern helfen: In den nächsten Tagen wollen sie aufbrechen, um beim Wiederaufbau der Dörfer und Städte zu helfen, die durch die Flutkatastrophe zerstört wurden. „Viele von uns waren noch bis vor kurzem zum Urlaub in der Türkei “, sagte gestern Tacittin Yatkin vom Verein „Türkische Gemeinde zu Berlin“ in Kreuzberg. Der Verein hat 19 andere türkische Vereine unter seinem Dach. Jetzt seien fast alle Mitglieder wieder zurück, und die Hilfsaktion könne starten. Gestern kamen einige zusammen, um Details zu besprechen.

Vor knapp zehn Tagen hat der Verein (Telefon 61609471), der seinen Sitz in der Skalitzer Straße hat, ein eigenes Konto bei der Berliner Filiale der türkischen Bank „Is Bank“, eingerichtet. Seitdem können die Mitglieder der Dachorganisation und auch andere Menschen unter dem Stichwort „Sel Felaketi“ (Flutkatastrophe) ihre Spenden einzahlen. Das erste Geld ist schon drauf, aber wie viel es ist, konnte Tacittin Yatkin noch nicht sagen. Es spreche sich jetzt erst richtig herum, dass der Verein ein eigenes Spendenkonto habe. „Bisher haben wir immer die Kontonummern der deutschen Hilfsorganisationen angegeben“, sagte Yatkin. Der Islamische Kulturverein habe zum Beispiel unter seinen Mitgliedern 1340 Euro gesammelt und überreicht.

Eine Antwort auf sein Schreiben an das Innenministerium habe der Verein auch schon bekommen. „Baumaterial und Bauarbeiter mit Fachkenntnissen“ seien im Moment besonders nötig, habe darin gestanden. Jetzt warteten die Männer auf einen Hinweis aus dem Ministerium, an welchem Ort sie am nötigsten gebraucht werden. Auch Karen Yayla von der Tae-Kwon-Do-Schule Yayla, der bei dem Treffen dabei war, will helfen. „Wir haben nicht viel Geld, aber unsere Solidarität kommt vom Herzen“, sagte er. Mehrere seiner Schüler hätten ihn gefragt, wo und wie sie helfen könnten. Sie seien jederzeit bereit aufzubrechen. Der Türkische Bund Berlin-Brandenburg (TBB) will nächste Woche seine eigene Aktion starten. 20 bis 30 Personen wollen zu einem der Orte der Katastrophe fahren, sobald sie einen günstigen fahrbaren Untersatz gefunden haben. Dabei werden sie ausgerüstet sein mit sämtlichen Arbeitsmaterialien, die zum Aufbau eines Hauses nötig sind. Auch in dem Neuköllner Verein haben zahlreiche Türken angerufen und nach einem Spendenkonto gefragt. Denen wird das das Konto des Deutschen Roten Kreuzes durchgegeben.

TBB-Sprecherin Eren Ünsal geht davon aus, dass viele Türken spenden werden, weil sie die Unterstützung der deutschen Bevölkerung bei der Erdbebenkatastrophe vor drei Jahren in der Türkei nicht vergessen hätten. Unabhängig von diesen Hilfskampagnen will die „Türkisch-islamische Union der Anstalt für Religion" (DITIB) während des Freitagsgebets am 6. September in ihren 13 Moscheen in Berlin sammeln. suz

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