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Berlin: Tunnel am Alex wird zur Staufalle

Montag geht’s los: Bis Ende 2004 wird die Ost-West-Verbindung zwischen Otto-Braun-Straße und Grunerstraße renoviert

Von Sabine Beikler

Ab kommenden Montag müssen sich Autofahrer auf zum Teil erhebliche Verkehrsbehinderungen rund um den Alexanderplatz einstellen: Der 1969 gebaute Straßentunnel Alexanderplatz, der so genannte Grunertunnel, wird saniert. Bis Ende 2004 werden die Bauarbeiten dauern, sagte Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) am Mittwoch. Rund 50 000 Fahrzeuge passieren pro Tag den 290 Meter langen Tunnel zwischen Mollstraße und Alexanderplatz.

Der Tunnel sollte nach den städtebaulichen Leitlinien im „Planwerk Innenstadt“ eigentlich geschlossen werden. Von diesen Planungen hat sich Strieder allerdings schon länger verabschiedet. Der West-Ost-Verkehr könne wegen des hohen Verkehrsaufkommens in der Innenstadt nicht allein oberirdisch geführt werden, sagte Strieder. Deswegen müsse der Tunnel dringend saniert werden. Die Mängelliste ist lang: Salzschäden, Korrosionsschäden, lockere Kacheln, Wassereinbrüche und Sicherheitsmängel. „Es gibt keine Löschwasseranschlüsse, keinen Brandschutz und keine blendfreie Beleuchtung“, zählte Strieder auf. Die Sanierung kostet nach seinen Angaben rund fünf Millionen Euro. In drei Bauabschnitten soll der Tunnel auf modernen Stand gebracht werden.

Vom 11. August an werden die jeweils inneren Fahrspuren im Tunnel verengt. Die zwei Spuren sind in der ersten Bauphase bis 11. Oktober in beide Richtungen noch befahrbar. Oberirdisch wird von den drei Spuren die Busspur in beiden Richtungen aufgehoben. Damit stehen nach Norden und Süden noch je zwei Fahrstreifen zur Verfügung. In der ersten Bauphase werden die Rampenwände und das Geländer renoviert.

Die zweite Bauphase dauert nach den Planungen vom 13. Oktober bis 22. Mai 2004. In dieser Zeit wird die stadteinwärts gelegene Tunnelröhre auf Seiten des Alexanderplatzes vollständig gesperrt. Die Fahrzeuge werden durch die andere Tunnelröhre im Gegenverkehr geleitet. Oberirdisch werden die Fahrbahnen ohne Einschränkungen weiterhin befahrbar sein. Die Busspur darf auch von Autos genutzt werden.

In der dritten Bauphase zwischen dem 24. Mai und dem 18. Dezember 2004 wird die östliche Tunnelröhre voll gesperrt. Die Fahrzeuge werden analog zum zweiten Bauabschnitt durch die andere Tunnelröhre umgeleitet. Bis zum Ende der Bauarbeiten bleibt die Busspur aufgehoben.

Der ADAC hat die Tunnelsanierung begrüßt. Der Automobil-Club rechnet allerdings spätestens ab Oktober mit erheblichen Staus durch die Bauarbeiten. Er rät, die Innenstadt über die Warschauer Straße, Danziger Straße oder Torstraße zu umfahren. Nur wer direkt in Richtung Alexanderplatz fahren muss, sollte über Grunerstraße oder Otto-Braun-Straße fahren. „Außerdem gibt es ja noch öffentliche Verkehrsmittel“, ergänzte Strieder.

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