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Berlin: Überdimensioniert?

Nicht alle sind begeistert von den großen Plänen am Alex

Das geplante Einkaufs und Freizeitzentrum zwischen dem Alexanderplatz und der Jannowitzbrücke soll in etwa die Größe der Potsdamer-Platz-Arkaden erreichen – und wird diesen nach Einschätzung des Berliner Einzelhandelsverbands starke Konkurrenz machen. Wiederholt hat der Verband das Projekt mit 36 000 Quadratmetern Verkaufsfläche als „überdimensioniert“ kritisiert. Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen argwöhnt außerdem, dass einige der in den Plänen ausgewiesenen „Freizeitflächen“ später zu weiteren Ladenräumen umgewidmet werden könnten. Zum Vergleich: Am Potsdamer Platz gibt es 40 000 Quadratmeter für den Handel.

Das künftige Center dürfte auch einen Teil der Kunden von Wal-Mart und 34 weiteren Läden in den Rathauspassagen der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) weg locken. Dort sollen die laufenden Bauarbeiten im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein. WBM-Geschäftsführer Falk Jesch sah das Sonae-Vorhaben gestern sportlich: Man freue sich darüber, schließlich belebe Konkurrenz das Geschäft. Der Kaufhof am Alex hatte seine eigenen Ausbaupläne in den vorigen Monaten überprüft, hält nun aber doch daran fest.

Der Einzelhandelsverband warnte zuletzt im Juli zusammen mit Grünen-Abgeordneten vor noch mehr Einkaufszentren in den östlichen Bezirken. Dabei ging es auch um mehrere Projekte an der Landsberger Allee. Einkaufsstraßen und bestehende Center würden durch die zusätzlichen Vorhaben bedroht, hieß es. Ganz anders sieht es Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD): „Wir können ja nicht für die Fehler der anderen, die an falscher Stelle gebaut haben, büßen, indem wir an der richtigen Stelle keine Läden hinstellen.“ CD

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