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Überfall auf Ermyas M.: "Vernehmungen haben bisher nichts erbracht"

Nach der Festnahme zweier Verdächtiger im Fall Ermyas M. gibt es nach Angaben des brandenburgischen Innenministers Jörg Schönbohm (CDU) noch keine neuen Erkenntnisse. Den Tatverdächtigen droht lebenslange Haft.

Potsdam - Es lasse sich aber sagen, dass die beiden Männer «bei den uns bekannten rechtsextremistischen Organisationen nicht aktiv waren». Man müsse sehen, «wo es Verflechtungen gibt, die bisher nicht so bekannt waren», sagte Schönbohm im Deutschlandradio Kultur.

Die beiden Männer würden heute (Freitag) dem Bundesrichter vorgeführt, «da muss über Haftbefehl entschieden werden und danach wird man dann weitere Dinge sagen können». Den beiden 29 und 30 Jahre alten Männern wird vorgeworfen, einen 37 Jahre alten Deutschen äthiopischer Abstammung am Ostersonntagmorgen brutal zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt haben. Der Überfallene schwebt immer noch in Lebensgefahr.

Den beiden Tatverdächtigen droht eine lebenslange Freiheitsstrafe. Sie würde verhängt, wenn ihnen ein fremdenfeindliches Motiv und die Tötungsabsicht nachgewiesen würde, sagte der Generalstaatsanwalt des Landes Brandenburg, Erardo Rautenberg, im Inforadio des RBB. Den gesetzlichen Strafrahmen für solche Übergriffe hält Rautenberg für ausreichend.

Für diesen Freitagabend hat Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) zu einer Solidaritätskundgebung für den zweifachen Familienvater auf dem Luisenplatz aufgerufen. Trotz der Festnahmen sei es wichtig, deutliche Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt zu setzen. (tso/dpa)

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