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Hier gibt es Klassiker zu sehen - und Neues auf's Ohr.

© Paul Zinken/dpa

Ufa-Filmnächte in Berlin: Klassiker auf der Leinwand

Bei den Stummfilmnächten wird auch ein besonders aufwendig rekonstruierter Streifen gezeigt. Kaum einer wird den Drehort von "Der Geiger von Florenz" erahnen.

Klein Kienitz – das klingt nicht gerade nach großem Glamour. Und doch wurden in Klein Kienitz, heute Ortsteil von Rangsdorf im Kreis Teltow-Fläming, Szenen des Films „Der Geiger von Florenz“ gedreht, in dem zwei Topstars ihrer Zeit, Elisabeth Bergner und Conrad Veidt, als Traumpaar das Publikum verzauberten. Man dürfte freilich Mühe haben, Klein Kienitz in dem Stummfilm zu identifizieren, wenn damit an diesem Mittwoch um 21 Uhr die bereits achten Ufa-Filmnächte starten, organisiert von Bertelsmann und eben der Ufa. Denn der 1925/26 entstandene Stummfilm von Paul Czinner ist zwar frisch restauriert, spielt aber in der Schweiz und in der Toskana, da würde sich jeder Regisseur große Mühe geben, brandenburgische Drehorte möglichst zu kaschieren.

Der rekonstruierte Film feiert auf der Großleinwand im Kolonnadenhof der Museumsinsel Weltpremiere: Gesponsert durch Bertelsmann suchte die auf das deutsche Filmerbe der zwanziger bis sechziger Jahre spezialisierte Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung nach fehlenden Teilen und war tatsächlich nach einiger Zeit in England und Russland erfolgreich geworden.

Verkleidet als Mann

Bei einer in England gefundenen Kopie wurden alle Kürzungen, die der britische Verleiher in den zwanziger Jahren am Originalnegativ vorgenommen hatte, in zwei separaten Filmrollen wiederentdeckt. Der TV-Sender Arte hat zu dem Film eine neue Musik komponieren lassen, die vom Ensemble „I solisti di Francoforte“ dargeboten wird.

In dem Film spielt Elisabeth Bergner eine junge Frau, die aus ihrem Schweizer Internat nach Florenz flieht, verkleidet als Mann. Ein Maler engagiert sie als Model, eben als „Geiger von Florenz“ – das Bild wird ein großer Erfolg, von dem sogar die Familie der jungen Frau erfährt.

Liebe, Intrigen, Eifersucht und Mord

Am 23. August, gleiche Zeit, steht Ernst Lubitschs „Sumurun“ von 1920 auf dem Programm, eine im mittelalterlichen Bagdad spielende Geschichte um Liebe, Intrigen, Eifersucht und Mord, mit Pola Negri, Jenny Hasselqvist, Paul Wegener und Ernst Lubitsch selbst. Das Ensemble Trioglyzerin spielt dazu eine Neukomposition.

Am 24. August, wiederum 21 Uhr, wird „Die Apachen von Paris“ (1927) von Nikolai Malikoff gezeigt, eine Komödie über die Doppelmoral von Sittenaposteln, die die „Apachen“, die kleinkriminellen Bewohner der Viertel Bastille und Montmartre, erziehen wollen. Maud Nelissen & The Sprocknets treten dazu mit einer Neukomposition auf. Eine Einführung zu allen drei Filmen gibt die Schauspielerin Maria Schrader.

Mehr Infos unter www.ufa-filmnaechte.de. Dort sowie unter www.ticketmaster.de und Tel. 01806 999 0000 gibt es auch Tickets zum Preis von 15 Euro.

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