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Ausdrucksstark. Auch Fritz Langs „Der müde Tod“ wird bei den Ufa-Filmnächten gezeigt.

© Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung

Ufa-Filmnächte: Romantik mit Livemusik auf der Museumsinsel

Ab heute gibt es wieder Kinoabende vor besonderer Kulisse. Die Burgschauspielerin Caroline Peters führt in die Ufa-Filmnächte auf der Museumsinsel ein.

Stummfilme auf Youtube gucken? Caroline Peters hat kein Problem damit. Da blättert sie manchmal einfach so durch, um sich die Kunst der frühen Jahre anzuschauen. Von Mittwoch bis Freitag wird sich das Ambiente für diese Art Kinogenuss aber dramatisch verbessern. Die Burgschauspielerin spricht die Einführungen zu den Ufa-Filmnächten auf der Museumsinsel. Schon zum 6. Mal organisieren Ufa und Bertelsmann diese Reihe, die von Livemusik begleitet wird, unter anderem von der Jazz-Combo der Deutschen Oper und der Band Northern Lights.

Für Caroline Peters ist das eine Begegnung mit einem vertrauten Ort. Begonnen hat sie ihre Karriere in Berlin, war an der Schaubühne, dann an der Volksbühne. Mitte der 90er Jahre hat sie die Museumsinsel als verwunschenen Ort erlebt. An der Spree sitzen, die Beine baumeln lassen und ein mitgebrachtes Bier trinken: herrliche Erinnerungen. Die Filme „Bergkatze“ von Ernst Lubitsch, „Unheimliche Geschichten“ von Richard Oswald und „Der müde Tod“ von Fritz Lang hat sie gerade noch mal gesehen. „Aber Freiluftkino finde ich wahnsinnig romantisch, wenn man noch den Sonnenuntergang dazu hat und die Livemusik.“

Heute fallen Kostüme kaum auf

Besonders die Geschichte der Anita Berber hat es ihr angetan, die mit 28 Jahren schon gestorben ist. „Man sieht ja, was für ein aufregendes Leben die damals hatten.“ Es fasziniert sie zu sehen, wie sich damals die Schauspieler die neue Welt des Films erst erschlossen haben, wie sie die technischen Möglichkeiten ausreizten, wie sie ihre Körper viel ausdrucksstärker einsetzen konnten. Mimik in diesen Dimensionen sei gar nicht mehr gefragt in Zeiten des Großaufnahmenterrors. Auch so dramatische Kostüme sind eher die Ausnahme. „Heute ist das Kostüm Teil der Charakterzeichnung und darf möglichst nicht auffallen“, sagt sie mit wehmütiger Ironie. Ein bisschen was von der Stummfilm-Freiheit hat sie sich in der ARD-Krimiserie „Mord mit Aussicht“ erobert. „Da haben wir manchmal über die Stränge geschlagen.“

Der Erfolg spricht für die alte Schule. Gerade wird die Serie auf Netflix gespielt. In der nächsten Zeit steht sie im Burgtheater auf der Bühne, in „Bella Figura“ zum Beispiel. Im Fernsehen wird sie bald in dem Psychothriller „Kalt ist die Angst“zu sehen sein. Für ihre Rolle in „Süßer September, einer Komödie „über Berliner, die Anfang 40 sind, aber immer noch denken, sie seien Anfang 30“ wurde sie im Mai mit dem Deutschen Schauspielerpreis ausgezeichnet.

Obwohl sie erfolgreiche Filme gespielt hat, „Im Netz“ zum Beispiel oder „Arnies Welt“, hängt sie am Theater. „Da wollte ich immer hin.“ Daher rührt die Liebe zum Stummfilm, der in vielem der Theaterwelt nahe ist. Vom Theater lernt sie für den Film, und vom Film bringt sie Kenntnisse über technische Neuerungen mit, die auf den Brettern der Welt zunehmend eine Rolle spielen. Im Publikum werden in den nächsten Tagen viele Kinder aus der Familie der gebürtigen Kölnerin sitzen. Ihre Geschwister sind alle nach Berlin gezogen.

www.ufa-filmnaechte.de

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