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Berlin: Uferbahn darf weiterfahren

BVG-Aufsichtsrat will Sanierung zustimmen

Sie haben protestiert, Unterschriften gesammelt und sogar eine rund sieben Kilometer lange Menschenkette zusammengebracht – die Menschen in Schmöckwitz, die „ihre“ Straßenbahn entlang dem Langen See und durch viel Wald behalten wollen. Jetzt stehen sie kurz vor dem Ziel: Am Dienstag will der Aufsichtsrat der BVG nach Tagesspiegel-Informationen der – teuren – Sanierung der Strecke zustimmen. Die Uferbahn kann damit weiterfahren und wird nicht stillgelegt. Zuvor hatte der Aufsichtsrat mehrfach eine Entscheidung vertagt.

Rund 18 Millionen Euro soll es kosten, die 7,5 Kilometer lange Strecke vom S-Bahnhof Grünau bis Alt-Schmöckwitz zu sanieren. Viel Geld für eine Verbindung, die von relativ wenigen Fahrgästen genutzt wird. Zu Buche schlagen besonders die Kosten für einen Neubau der Gleise durch ein Wasserschutzgebiet, weil die Anforderungen hier inzwischen verschärft worden sind.

Die BVG wollte das Geld nicht aufbringen. Aber dann ist, wie berichtet, der Senat eingesprungen. Er finanziert die Sanierung zunächst aus dem Geldtopf, in dem die Mittel liegen, die er der S-Bahn gestrichen hat, und in den kommenden Jahren dann aus dem Haushalt, in dem es einen Titel auch für Investitionen gibt. Um diese Haushaltsmittel zu erhalten, muss die BVG aber noch die Planungs- und Kostenunterlagen für zwei der vier Bauabschnitte vorlegen. Dass das Projekt daran noch scheitert, glaubt man weder bei der BVG noch in der Verkehrsverwaltung. Die BVG hat die Termine sogar bereits festgelegt. Der erste Abschnitt soll zwischen Mai und September 2012 saniert werden.

Eine Stilllegung der umweltfreundlichen Tram wäre auch gegen den weltweiten Trend gegangen, Straßenbahnnetze zu erweitern oder sogar neu zu bauen. Zudem würde ein Abbau der Anlagen auch einen Millionenbetrag erfordern. Und Busse können auf dieser Strecke nicht zu allen bisherigen Haltestellen der Tram fahren. Klaus Kurpjuweit

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