zum Hauptinhalt
Hier geht’s lang – ab jetzt. Der umstrittene Teil des Wegs am Westufer des Halensees, gegenüber dem früheren Freibad.

© Thilo Rückeis

Uferstreit im Berliner Westen beendet: Lückenschluss am Halensee

Nach vier Jahren konnte jetzt der fehlende Steg für den Uferwanderweg am Halensee fertiggestellt werden. Die Klage eines Nachbarn hatte die Arbeiten unterbrochen. Absehbar ist außerdem das Ende des Badeverbots.

Seit der Uferweg am Halensee vor vier Jahren eröffnet worden war, bot sich Spaziergängern ein seltsames Bild: Unterhalb der Trabener Straße war der Weg unterbrochen, im Wasser standen scheinbar sinnlos Stahlstützen. Erst jetzt ist der Steg fertig. Verzögert hatte sich der Weiterbau durch eine Klage aus der Nachbarschaft.

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat den rund 300 Meter langen Weg am westlichen Ufer als „grüne Verbindung“ zwischen Kurfürstendamm und Grunewald angelegt.

Die Berliner Wasserbetriebe zahlen die Kosten als Ausgleich dafür, dass sie einige Bäume für den Neubau einer Regenwasser-Kläranlage neben der Stadtautobahn gefällt hatten.

Stützen ohne Steg. So sah der unfertige Weg in den vorigen Jahren an der Stelle aus, wo er an das Grundstück des klagenden Anwohners grenzte.
Stützen ohne Steg. So sah der unfertige Weg in den vorigen Jahren an der Stelle aus, wo er an das Grundstück des klagenden Anwohners grenzte.

© Kitty Kleist-Heinrich

Dem Anwohner aus der Trabener Straße sollte ursprünglich ein Teil seines Grundstücks abgekauft werden, um den Weg direkt am Ufer fortzuführen, aber dem heute 78-Jährigen war der Preis zu niedrig.

Der Fußgängersteg im Wasser vor der Grundstücksgrenze sei also nur „Plan B“ gewesen, hatten Bezirksvertreter in Gerichtsverhandlungen erläutert.

Gegen den Steg wandte der Kläger ein, dieser behindere seinen Blick auf den See und erschwere den Zugang mit seinem kleinen Boot. Zu befürchten seien außerdem Lärm und andere Belästigungen, etwa durch Angler oder Badende, argumentierte sein Anwalt.

Bereits im Sommer 2010 wies das Berliner Verwaltungsgericht die Klage ab, doch erst in diesem Jahr bestätigte das Oberverwaltungsgericht in zweiter Instanz das Urteil.

Unterdessen will der Bezirk bei der Senatsumweltverwaltung beantragen, das im Jahr 2003 wegen hoher Keimbelastungen verhängte Badeverbot im See wieder aufzuheben. Die Filter hätten die Wasserqualität stark verbessert, sagte Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne) auf Nachfrage. Das Verfahren nach der EU-Badegewässerverordnung gehe aber leider auch nicht schnell: „Nächstes Jahr darf man wohl noch nicht baden.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false