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Umbau in der City West: Schöner bummeln

Tauentzienstraße, Lehniner Platz, Rankeplatz: Die City West soll flaneurfreundlicher werden

Gleich drei Stellen der City West sollen verschönert werden: Der Mittelstreifen der Tauentzienstraße, der Rankeplatz und der Lehniner Platz erhalten ein neues Gesicht. Am Freitag informierte der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) über die Arbeiten, die nun beginnen.

Die Tauentzienstraße gehört teils zu Tempelhof-Schöneberg, die Bezirke haben sich aber darauf geeinigt, dass Gröhlers Verwaltung federführend ist. Noch saniert die BVG die alten U-Bahntunnel. Inzwischen wurde die Baustelle jedoch in den Bereich zwischen Nürnberger Straße und Breitscheidplatz verlagert. Deshalb kann der Vorplatz des U-Bahnhofs Wittenbergplatz neu gepflastert werden. Ab dem Frühjahr wird der Mittelstreifen nach Entwürfen des Planungsbüros Lützow 7 zur „grünen Achse“: Eibenhecken werden in sogenannten Pflanzbändern in Granit gefasst. So sollen Inseln zum Verweilen entstehen. In den Boden eingelassene „Lichtbänder“ aus LED-Lampen dienen der nächtlichen Beleuchtung.

Die niedrigen Gitter am Fahrbahnrand sind passé, damit Fußgänger auf dem Mittelstreifen besser flanieren und die Straße überqueren können. Der Taxistand vor dem KaDeWe zog in die Passauer Straße um. An der Ecke Marburger Straße dürfen Autos in Fahrtrichtung Westen nicht mehr nach links abbiegen. Im Frühjahr 2012 soll der Mittelstreifen bis zur Nürnberger Straße fertig sein und bis 2014 der restliche Teil bis zum Breitscheidplatz. Eigentlich war der Baubeginn für den vorigen Herbst geplant, der Termin ließ sich wegen Verzögerungen bei der Tunnelsanierung nicht halten.

Eine zunächst geplante Fußgängerampel am Mittelstreifen in Höhe der Nürnberger Straße entfällt wegen der auf 300 000 Euro geschätzten Kosten. Ohnehin sieht Gröhler eine Deckungslücke von 600 000 Euro. Die Finanzierung fußt auf rund 610 000 Euro aus dem Bundesförderprogramm „Aktive Zentren“ und einer gleich hohen BVG-Entschädigung für die Zerstörung des alten Mittelstreifens. Laut Gröhler entstehen Mehrkosten, weil die Planung teils geändert worden sei und die Stadtentwicklungsverwaltung den Wittenbergplatz in der ersten Kalkulation nicht berücksichtigt habe. Nun hofft der Bezirk auf mehr Fördermittel.

Am Kurfürstendamm verwandelt sich bis Jahresende der Lehniner Platz gegenüber der Schaubühne. An der Stelle des Parkplatzes werden Bäume gepflanzt und Beete angelegt sowie Granitplatten verlegt. Hinzu kommen Bänke und Laternen im 30er-Jahre-Stil; identische Leuchten stehen schon neben der Schaubühne. Auf Wunsch von Anwohnern entsteht ein Brunnen. Der Zeitungskiosk kann in einen neuen Pavillon ziehen und künftig draußen Kaffee und Kuchen servieren. Der „Brandenburger Bauernmarkt“ findet ab Mitte Juli zwischen Droysen- und Roscherstraße statt, kehrt aber später zurück. Die Umbaukosten von 770 000 Euro deckt der Senat. Dass knapp 60 Parkplätze verschwinden, findet Gröhler akzeptabel: „Ein Platz am Ku’damm ist ein Stadt- und kein Parkplatz.“

Auch am Rankeplatz entfallen Stellplätze für eine Grünfläche mit Brunnen. Bis zum Spätherbst werde die kleine Anlage an der Ecke Joachimstaler und Lietzenburger Straße für 290 000 Euro aus dem Aktive-Zentren-Programm „gepflegter und besser einsehbar“ gemacht, heißt es. Zudem erhält der Platz den Namen des Komponisten Friedrich Hollaender (1896 bis 1976), der einst in der Nähe als Lehrer tätig war. Die Umbenennung ist zu Hollaenders 36. Todestag am 18. Januar 2012 geplant.

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