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Berlin: Umbaupläne für Ostkreuz genehmigt

Ob alles verwirklicht wird, ist aber weiter unklar

Ob alles verwirklicht wird, ist aber weiter unklar

Es hat nur Jahrzehnte gedauert, doch nun ist es so weit: Der Umbau des S-Bahnhofs Ostkreuz kann tatsächlich beginnen. Das Eisenbahn-Bundesamt hat jetzt den Planfeststellungsbeschluss erteilt. Damit ist das 411-Millionen-Euro-Projekt genehmigt. Wann die Arbeiten beginnen, steht allerdings noch nicht fest. Und ungewiss ist weiter, ob alles, was genehmigt ist, am Ende auch gebaut wird.

Das Ostkreuz ist einer der wichtigsten Bahnhöfe im Netz der S-Bahn. Und zugleich einer der heruntergekommensten und unübersichtlichsten. Hier kreuzt die Ringbahn die darunter liegenden Strecken Richtung Lichtenberg und Köpenick. Rund 140 000 Menschen steigen hier nach Angaben der Bahn täglich ein, aus oder um. Aufzüge aber gibt es nicht, die Stufen der Treppen sind zum großen Teil marode. Einige Bereiche des Bahnhofs mussten bereits gesperrt werden.

Schon zu DDR-Zeiten hatte die Reichsbahn den Kreuzungsbahnhof umbauen wollen. Doch dafür fehlte das Geld. Nach der Wende sah es nicht viel besser aus. Mehrfach wurde angekündigt, dass die Arbeiten beginnen würden, doch immer wieder wurden die Termine seit 1997 verschoben. Es fehlte ebenfalls das Geld.

Zudem wurden die Pläne mehrfach geändert. Einmal musste die Autobahn berücksichtigt werden, die eines fernen Tages über das Ostkreuz hinaus bis zur Frankfurter Allee verlängert werden soll. Ein anderes Mal musste die Bahn nach dem ICE-Unfall 1998 von Eschede, bei dem es 101 Tote gab, ihre Pläne ändern.

Das Ostkreuz wird nicht nur saniert, sondern vollkommen umgebaut. Dabei soll der Denkmalschutz berücksichtigt werden. Heute fahren die Züge von beiden unteren Bahnsteigen Richtung Ostbahnhof. Fahrgäste wissen meist nicht, wo der nächste Zug kommt. In Zukunft sollen die Züge von einem Bahnsteig nur Richtung Westen, vom anderen nur Richtung Osten fahren, was die Übersicht einfacher macht, aber große Umbauten mit Brücken und Unterführungen erfordert.

Zudem sollen neben den Gleisen der S-Bahn auf der Ringbahn und an der Ost-West-Strecke Bahnsteige für den Regionalverkehr entstehen. Da der Betrieb nicht unterbrochen werden soll, haben die Planer eine Bauzeit von etwa zehn Jahren veranschlagt. Projektleiter Hany Azer, der bereits für die Nord-Süd-Verbindung der Bahn, den Bau des Hauptbahnhofs und des Bahnhofs Südkreuz verantwortlich war, prüft aber bereits, ob die Bauzeit verkürzt werden kann.

Begonnen wird mit dem Neubau der Kynaststraßenbrücke, die neben der Ringbahn liegt. Sie wird Richtung Osten verschoben, um an der Ringbahn Platz für den Regionalbahnsteig zu schaffen. Geplant ist, diesen mit einer gläsernen Halle, wie sie auch für die Ringbahn vorgesehen ist, zu überbauen. Doch fest beschlossen ist hier noch nichts. Denn bisher hat der Senat nicht verbindlich erklärt, wie viele Regionalzüge hier in Zukunft täglich halten sollen. Ohne Zusage will die Bahn aber nicht aufwendig bauen. Die unendliche Geschichte um das Ostkreuz ist noch lange nicht zu Ende.

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